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Neue Modelle sollen Aufschwung stützen

Österreichs Bevölkerung hat im Europavergleich eine hohe Kaufkraft und hohe verfügbare Einkommen. Foto: iStock.com/ brightstars

Die Wirtschaft kommt wieder in Schwung, aber die Produktivität liegt noch unter dem Niveau der vergangenen Monate und vor allem unter dem Vorkrisenniveau. Die Sozialpartner wünschen, dass die Regierung die Kurzarbeit angepasst, verlängert und neue Modelle für Beschäftigung einführt.

Gipfel Regierung & Sozialpartner

Bei einem Treffen wollen sich Arbeitsminister Martin Kocher und die Sozialpartner am Dienstag auf eine Verlängerung der Corona-Kurzarbeit einigen. Insbesondere der Präsident der Wirtschaftskammer, Harald Mahrer, zeigte sich am Montag zuversichtlich, dass eine Einigung möglich sei. Für die Arbeiterkammer und den Gewerkschaftsbund wiesen deren Präsidenten, Renate Anderl und Wolfgang Katzian, auf die noch immer hohe Anzahl von rund 400.000 Arbeitslosen hin. Andererseits haben auch Vertreter der Wirtschaft auf Anpassung und Verlängerung von Corona-Hilfsmaßnahmen gedrängt. Allerdings endet eine der wesentlichen Maßnahmen, nämlich die öffentliche Finanzierung von Kurzarbeit, mit Juni. Dazu hatte Finanzminister Gernot Blümel schon angemerkt, die Verlängerung von Hilfen dürfe die aufkeimende Erholung ersetzen.

Stiftung für Green Jobs

Die Sozialpartner haben alternative Modelle entwickelt, um die Arbeitslosigkeit zu senken und die Beschäftigung zu erhöhen. Dazu zählen neue Formen der geförderten Vermittlung von Arbeitskräften unter dem Titel Ticket2West sowie eine geförderte Arbeitsstiftung für Green Jobs und für neue Qualifikationen.

Erholung in Industrie und Bau

Die wirtschaftliche Lage Österreichs bessert sich, insbesondere in der Industrie und am Bau zeichnet sich eine Erholung ab. Dies erklärte Tobias Thomas, Generaldirektor der Statistik Austria zum Wochenbeginn bei der Präsentation des Austrian Recovery Barometers, das die Statistik Austria zu jedem Quartal veröffentlicht. In Industrie und Bau seien die Umsätze zum Jahresauftakt 2021 bei 108,6 Prozent des Niveaus von 2019 gelegen: Vieles spräche dafür, dass Österreich mit Schwung aus der wirtschaftlichen Krise herauskommt. Die Betrachtung der gesamten Wirtschaft zum ersten Quartal 2021 zeige allerdings ein wenig erfreulicheres Bild: Gegenüber der vierten Quartal 2020 lag das Bruttoinlandsprodukt um 1,1 Prozent niedriger. Gegenüber dem ersten Quartal 2020 ergibt sich ein Rückgang um 5,5 Prozent. Die Wirtschaftsleistung lag im März bei 91,5 Prozent des Niveaus vor der Krise. Im Jahresvergleich mussten die Bereiche Handel und Verkehr sowie Gastronomie und Beherbergung Rückgänge von durchschnittlich 25 Prozent hinnehmen.