Die neue Bundesregierung möchte in den kommenden Jahren auch einen Schwerpunkt zur Stärkung der Lehre und auf eine moderne Berufsbildung setzen. Die zentralen Maßnahmen hat Zur-Sache zusammengefasst.

 

Stärkung der Lehre und Ausbildungsqualität

• Ausreichende Finanzierung der betrieblichen Lehrstellenförderung mit besonderem Fokus auf Qualitätssteigerung, digitale Lehrlingsausbildung sowie die Förderung von Erwachsenen in der Lehre.
• Weiterentwicklung von Lehrlings- und Lehrbetriebscoaching zur Sicherstellung hoher Ausbildungsstandards und zur Unterstützung der Betriebe.
• Anpassung der Lehrberufsbilder an wirtschaftliche, technologische und nachhaltige Entwicklungen, um den Anforderungen des Arbeitsmarkts gerecht zu werden.
• Förderung der „Dualen Akademie“ mit besonderem Fokus auf Lehrlinge über 18 Jahre, um zusätzliche Bildungswege zu schaffen.
• Stärkung der Lehre unter integrationspolitischen Aspekten: Junge Menschen mit Migrationshintergrund sollen gezielt zur dualen Ausbildung ermutigt werden, wobei besonderer Wert auf die Förderung der Sprachkompetenz in Deutsch gelegt wird.
• Gleichwertige Finanzierung der berufsbildenden Ausbildung im Vergleich zur schulischen Ausbildung, um eine höhere Anerkennung dieser Ausbildungswege zu gewährleisten.
• Verbesserung der Rahmenbedingungen für Meister- und Befähigungsprüfungen, insbesondere durch gezielte Förderung der Vorbereitungskurse.

Lebenslanges Lernen und Weiterentwicklung der Lehre

• Ausbau der „Höheren Beruflichen Bildung“ als klar definierter Karriereweg nach dem Lehrabschluss, um langfristige berufliche Entwicklungsmöglichkeiten zu sichern.
• Förderung von Prüfungsgebühren und Vorbereitungskursen, um den Zugang zu höheren Qualifikationen zu erleichtern.
• Modernisierung der Berufsschulen durch E-Learning-Angebote, Einführung eines modularen Systems und Prüfung der Möglichkeit, Schulsprengel aufzuheben, um ortsunabhängige Berufswahl zu ermöglichen.
• Stärkung und Aufwertung der polytechnischen Schule (PTS) als zentrale Zubringerschule zur Lehre, inklusive der Vergabe eines „Ausbildungsreifezertifikats“.
• Förderung beruflicher Weiterbildung durch individuelle Bildungskonten, Evaluierung von Bildungsprämien für Unternehmen und gleichwertige Finanzierung tertiärer Bildungsangebote durch einen Ressourcenmix aus öffentlichen und privaten Mitteln.

Qualitätsmanagement und Reform der Lehrabschlussprüfung (LAP)

• Organisatorische und inhaltliche Unterstützung für Unternehmen in Ausbildungsverbünden nach 3a-Bescheid.
• Einführung eines Systems zur regelmäßigen Überprüfung von befristeten Feststellungsbescheiden für Lehrbetriebe, insbesondere im Tourismusbereich.
• Begleitung und Unterstützung der Lehrlinge durch zusätzliche Maßnahmen zur Förderung hoher Abschlussquoten.
• Sicherstellung hoher LAP-Abschlussquoten durch digitale Lernangebote für Lehrlinge.
• Verbesserung der Transparenz und der Prüfungsabläufe, unter anderem durch qualitätsgesicherte Prüfungsaufgaben und gezielte Vorbereitungskurse.
• Online-Zugänglichkeit von Musterprüfungen zur besseren Vorbereitung der Lehrlinge.
• Der mündliche Teil der Prüfung soll öffentlich sein, sofern der Prüfungskandidat keinen Einspruch erhebt und der Prüfablauf nicht beeinträchtigt wird.
• Sicherstellung der Einsichtnahme in Prüfungsunterlagen nach Abschluss der Prüfung.
• Kostenübernahme der Prüfungsgebühren, mit Ausnahme von Fällen unentschuldigten Fernbleibens.
• Entwicklung und Testung von Möglichkeiten, Prüfungsteile bereits während der Lehrzeit online abzulegen und Weiterentwicklung des Systems der Teilprüfungen.

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