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Staatsakt zu 80 Jahre Wiedererrichtung Österreichs

Bundespräsident Alexander Van der Bellen begrüßte mehrere hundert Gäste zum Staatsakt in der Hofburg. Foto: Präsidentschaftskanzlei

Am Sonntag wurde in der Wiener Hofburg im Rahmen eines ein feierlichen Staatsaktes an den 80. Jahrestages der Wiedererrichtung der Republik Österreich erinnert. Bundespräsident Alexander Van der Bellen erinnerte in seiner Ansprache an die Unabhängigkeitserklärung vom 27. April 1945, die das Ende der nationalsozialistischen Herrschaft markierte und den Beginn der Zweiten Republik einläutete.​

 

„Der Puls der Heimat“

Van der Bellen würdigte in seiner Rede den organisierten Widerstand gegen das NS-Regime und betonte die Bedeutung des „Geistes des Kompromisses. „Der Puls unserer Heimat schlug wieder“ und betonte, dass es selbst während der Nazi-Diktatur Menschen gab „in deren Herzen der Glaube an die Freiheit, an die Unabhängigkeit und an die Demokratie weiterlebte“.

Möglich wurde die Wiedererrichtung laut van der Bellen vor allem durch die Zusammenarbeit von Sozialdemokraten, Christlichsozialen und Kommunisten in den Konzentrationslagern, die als „Geist der Lagerstraße“ bekannt wurde. Für den Bundespräsidenten habe die Versöhnung und Zusammenarbeit zum„guten alten Kompromiss“ geführt, der Demokratie und Freiheit am Leben halte.

Zur gesamten Rede des Bundespräsidenten 

„Sprung aus einer Epoche in eine andere“

Als Festredner sprach der Historiker Sir Christopher Clark. Die Ausrufung der Unabhängigkeit Österreichs im April 1945 erfolgte in einer Zeit großer Unsicherheit: „Vor genau achtzig Jahren wurde die Unabhängigkeit Österreichs erklärt. Das war der Sprung aus einer Epoche in der Geschichte des Landes und Europas in eine andere.“ ​

Clark mahnte, dass es eine aktive Auseinandersetzung zur Verteidigung demokratischer Werte brauche und dass die Herausforderungen der Gegenwart nicht nur äußerlich, sondern auch in den Köpfen der Menschen stattfinden. „Die Krise unserer Zeit passiert nicht nur vor unseren Augen, sondern in unseren Köpfen.“

Zur gesamten Festrede

Bundesregierung am Staatsakt

Am Staatsakt nahmen zahlreiche hochrangige Vertreter aus Politik und Gesellschaft teil, darunter Bundeskanzler Christian Stocker, Vizekanzler Andreas Babler und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger.