Innenpolitik

Integration durch Corona schwieriger

Pressegespräch "Integrationsbarometer 2021" Foto: BKA/ Christopher Dunker

Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) präsentierte den Integrationsmonitor, eine repräsentative Untersuchung zur Einschätzung der Integration durch die Bevölkerung. Eine der Aussagen: Die Coronakrise erschwert die Integration in Österreich, jeder Zweite ist darüber besorgt. Befragt wurden 1.000 Österreicher ab 16 Jahren. 

 

Integration hängt am persönlichen Kontakt

Integrationsministerin Susanne Raab sieht in der Corona-Pandemie eine Herausforderung für die Integration. Integration hängt klar vom persönlichen Kontakt zwischen Einheimischen und Zuwanderern ab. Das zeigt auch das Integrationsbarometer.

Am häufigsten sorgen sich die Befragten um die wirtschaftliche Lage in Österreich, gefolgt von einem erneuten Anstieg der Corona Fälle im Land. Das sind zwei Aspekte, die sich durch die Corona Krise verstärkt bzw. erst entwickelt haben. Integration bleibt weiterhin für mehr als die Hälfte der Österreicher als Sorge präsent.

 

Bewertung des Zusammenlebens Österreicher & Flüchtlinge; Grafik: Zur-Sache

Bewertung des Zusammenlebens Österreicher & Flüchtlinge; Grafik: Zur-Sache

Noch nie seit 2016 haben die Befragten das Zusammenleben zwischen Österreichern und Flüchtlingen schlechter eingeschätzt. Ministerin Raab betonte, dass die Regierung weiterhin alle Möglichkeiten nutzt, um auch in Pandemiezeiten integrationsfördernde Maßnahmen zur Verfügung zu stellen.

Eine konkrete Maßnahme hierfür nannte Raab: Sobald es die Corona-Situation wieder erlaubt, werden unter anderem die Integrationsmaßnahmen ausgebaut. Für Asyl- und Subsidiär Schutzberechtigte verpflichtende Werte- und Orientierungskurse werden zumindest verdoppelt. Bisher waren dafür 8 Stunden angesetzt.

 

Sicherheitsgefühl der Befragten; Grafik: Zur-Sache

Sicherheitsgefühl der Befragten; Grafik: Zur-Sache

Das Integrationsbarometer zeigt auch, dass sich das Sicherheitsgefühl der Österreicher signifikant verschlechtert habe. Das ist laut Ministerin Raab auf den Terroranschlag in Wien im November 2020 zurückzuführen.

Das Integrationsbarometer zeigt, dass jeder vierte Sorge vor der Verbreitung des politischen Islam hat. 27 % haben diese Sorge „sehr oft“, 26 % öfter, damit insgesamt 53% der Befragten. Fast jeder zweite Befragte (45 %) nennt den politischen Islam als größte Sorge im Zusammenleben mit Migranten und Flüchtlingen.

Integrationsbarometer: Einschätzung von Parallelgesellschaften; Grafik: Zur-Sache

Einschätzung von Parallelgesellschaften; Grafik: Zur-Sache

Eine deutliche Steigerung seit März 2020 erkennt die Studie auch mit Blick auf Parallelgesellschaften. 73 % der befragten geben an, dass es in Österreich Parallelgesellschaften gibt. Damit steigt dieser Wert wieder, nachdem er im August 2020 seinen niedrigsten Stand erreicht hat.

 

Zusammenfassend betont Integrationsministerin Raab: „Das Integrationsbarometer ist ein spannender Seismograf, das unter anderem aufzeigt, wie wichtig unser Kampf gegen den politischen Islam und religiös motivierten Extremismus ist. Wir werden hier auch weiterhin wachsam bleiben und neben dem bereits bestehenden vielfältigen Maßnahmenbündel auch weitere setzen.“