Innenpolitik
Kinder kriegen mehr Betreuung: erste Euros rollen nach Stetteldorf
Der Spatenstich für das erste Projekt der Kinderbetreuungsoffensive erfolgte in Stetteldorf: In dem Ort in Niederösterreich werden 700.000 Euro in einen Zubau für den Kindergarten investiert. Rund 125.000 Euro kommen aus dem mit 4,5 Milliarden Euro dotierten Programm für den Ausbau der Betreuung. Es geht um Kinder – und um Wahlfreiheit für deren Eltern.
Kinderbetreuung: Wahlfreiheit der Eltern
Die Betreuung sei ein „besonders wichtiges Thema“, erklärte Bundeskanzler Karl zum Wochenbeginn beim Spatenstich in Stetteldorf. Dies hätten auch die Verhandlungen um den Finanzausgleich – die Verteilung der Steuereinnahmen auf Bund, Länder und Gemeinden – gezeigt.
„Vor acht Monaten haben wir die Offensive für die Betreuung mit einem Volumen von 4,5 Milliarden Euro angekündigt – jetzt entstehen die ersten Plätze“, sagte Nehammer: „Damit schaffen wir echte Wahlfreiheit bei der Kinderbetreuung.“
Mehr Räume – und mehr Personal
In Stetteldorf werden 700.000 Euro in den Zubau einer neuen Gruppe mit Platz für bis zu 15 Zweijährige investiert. Hinzu kommen eine weitere Pädagogin und zwei Assistentinnen. Der Bund fördert den Bau mit 125.000 Euro. „Die Wahlfreiheit ist ein zentrales Thema für die Eltern, und damit diese gelingt, braucht es Gebäude und vor allem auch Pädagoginnen und Pädagogen für die Betreuung“, so der Bundeskanzler, der in diesem Zusammenhang auf den mit 500 Millionen Euro pro Jahr dotierten Zukunftsfonds verwies.
Betreuung für bis Zwei-Jährige
Schon jetzt würden 98,5 Prozent der 3- bis 5-Jährigen in den Kindergärten betreut, erklärte Landeshauptfrau Johanne Mikl-Leiter. Bei den Kleinen von bis zu zwei Jahren betrage die Quote 30,1 Prozent. Daher werden in den kommenden Jahren in Niederösterreich rund 600 neue Kindergartengruppen und rund 250 Tagesbetreuungseinrichtungen geschaffen, kündigte Mikl-Leitner an. Zusätzlich zum Ausbau soll auch die Qualität der Betreuung erhöht werden: „Wir haben die Öffnungszeiten erweitert, die Gruppen verkleinert und die Ferienzeiten verringert.“
Historisches Investment des Europameisters
Von einem „historischen Investment“ sprach Familienministerin Susanne Raab. Österreich sei „Europameister“ bei den Familienleistungen, wie eine Studie der Europäischen Kommission bestätige, nun werde weiter in quantitativen und qualitativen Ausbau der Kinderbetreuung investiert: „Das zeigt, welch hohe Priorität die Familien in unserem Land haben.“