Innenpolitik

Raab & Polaschek beharren auf Religionsunterricht

Der Religionsunterricht muss bleiben, antworten Familienministerin Raab und Bildungsminister Polaschek den Wiener Neos. Foto: istock / max-kegfire

Die zuständigen Bundesminister Susanne Raab und Martin Polaschek sind dafür, den Religionsunterricht beizubehalten und erteilen der Neos-Landesgruppe Wien eine Abfuhr. Anlass der Debatte war das neue Faktum eines hohen Anteils an Schülern muslimischen Glaubens an den öffentlichen Volksschulen in Wien.

 

An öffentlichen Volksschulen Wiens ein Drittel Muslime

Die Bildungsdirektion Wien hatte den Anteil der Glaubensgemeinschaften an öffentlichen Schulen erhoben. Dies ergab, dass ein Drittel der Volksschüler Muslime sind. Ein Viertel ist ohne Bekenntnis, eine Fünftel sind Katholiken.

Der in Wien für Bildung zuständige Stadtrat, Christoph Wiederkehr (Neos) forderte – einmal mehr – das Fach „Demokratie“ einzuführen, Religionsunterricht nur auf Wunsch anzubieten.

Dem erteilen Raab und Polaschek eine Abfuhr, sie bestehen darauf, Religionsunterricht zu belassen.

 

Raab: Verfassung schützt Religionsunterricht

„Der Religionsunterricht ist in Österreich verfassungsrechtlich geschützt und das wird auch so bleiben“, erklärte Raab in einer ersten Stellungnahme gegenüber der Gratis-Tageszeitung Heute. Und Raab weiter dazu: „Staatsbürgerliche Bildung und Informationen über das Leben in einer Demokratie müssen unbedingt ein wichtiger Teil des Schulunterrichts sein. Dass die NEOS jetzt aber eine Abschaffung des Religionsunterrichts fordern, lehne ich schlichtweg ab.“

 

Polaschek: Werte & Toleranz vermitteln

Ein klares Nein sprach weiters Bildungsminister Martin Polaschek in einer Stellungnahme aus: „In Zeiten von zunehmenden kulturellen Spannungen darüber nachzudenken, den Religionsunterricht abzuschaffen, ist für mich einfach nur befremdlich. Vielmehr muss es darum gehen, allen Kindern unsere Werte und Toleranz beizubringen und mitzugeben. Dabei spielt auch der Religionsunterricht im Schulalltag eine entscheidende Rolle.“

Wiens ÖVP-Landesparteiobmann Karl Mahrer forderte, die Integrationsprobleme in Wien „an der Wurzel“ anzupacken: „Es muss endlich eine Integrationspolitik praktiziert werden, die ihren Namen verdient und sich den Realitäten stellt.“