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Schmiedtbauer appelliert: Ohne Biomasse geht es nicht

Österreich setzt auf Biomasse und schont die Wälder, doch die Kommission will die Nutzung einschränken. Foto: IMAGO / Stefan Ritter

Das Europäische Parlament verhandelt über eine Vorlage aus der Europäischen Kommission, welche die Bewirtschaftung der Wälder einschränkt. Das ist ein Irrweg, sagt ÖVP-Europaabgeordnete Simone Schmiedtbauer. Die Agrarsprecherin appelliert eindringlich für Biomasse und erneuerbare Energien. Ein Gastkommentar.

 

Sicherheit der Energieversorgung

Diese Woche haben wir im Europaparlament darüber debattiert, wie wir unsere Energieversorgung für den kommenden Winter sichern können. Es ist eine dieser Fragen, auf die es nicht die eine richtige Antwort gibt. Unsere Energieversorgung muss auch in Zukunft aus vielen Puzzlesteinen der unterschiedlichen Erneuerbaren bestehen, die gemeinsam ein nachhaltiges und verlässliches Ganzes ergeben.

 

Biomasse trägt erneuerbare Energien

Der größte Puzzlestein in unserem aktuellen Erneuerbaren-Mix ist Energie aus Biomasse. Ganze 60 Prozent unserer Erneuerbaren stammen aus dieser Quelle und Österreich hat ebenso wie viele andere waldreiche Länder wachsende Kapazitäten für die Zukunft.

Die österreichischen Wälder haben sich seit den 1960er Jahren um mehr als die Staatsfläche Luxemburgs vergrößert. Dieses weiterhin steigende Potenzial für die Energiewende zu nutzen scheint nicht erst seit der aktuellen Energiekrise logisch.

 

Kommission beschreitet Irrweg

Trotzdem steuert die EU-Kommission aktuell in eine ganz andere Richtung. Die neue Erneuerbaren-Richtlinie der EU soll die Nutzung von Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung für die Energiewende in Zukunft einschränken, wenn es nach der EU-Kommission geht.

Diesen Irrweg versuchen die Vertreter Österreichs mit Kolleginnen und Kollegen aus Schweden, Finnland und anderen waldreichen Staaten gemeinsam mit den Abgeordneten der Europäischen Volkspartei bei den laufenden Verhandlungen zu korrigieren. Mit ihnen gemeinsam werde ich mich weiterhin dafür einsetzen und Überzeugungsarbeit bei der EU-Kommission leisten, damit diese energiepolitische Geisterfahrt noch gestoppt werden kann.

Europa muss grüner und eigenständiger werden. Offshore-Windkraft sind für das Binnenland Österreich ebenso keine Option wie Atomkraft.

Wir sollten uns nicht selbst die Möglichkeit rauben, eine heimische und verlässliche Ressource zu nutzen, die tagtäglich in unseren Wäldern nachwächst, um unabhängig von Öl und Gas aus den Händen von Autokraten zu werden.

MEP Simone Schmiedtbauer, Europäische Volkspartei: Ja zu Umwelt, nein zu Attacke auf Waldbewirtschaftung. Foto: EP

MEP Simone Schmiedtbauer, Europäische Volkspartei: Ja zu Umwelt, nein zu Attacke auf Waldbewirtschaftung. Foto: EP