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Aussichten für 2025: Wachstum steigt, Inflation sinkt

Die Wirtschaft wird 2025 wachsen, aber geringer als erwartet, prognostiziert die Nationalbank. Das Direktorium (Bild von Juni 2024) präsentierte im Dezember einen überarbeiteten Ausblick. Foto: OeNB

Österreichs Wirtschaft wechselt auf den Pfad der Erholung: Für 2025 werden steigendes Wachstum und sinkende Inflation erwartet. Dies sagt die Prognose der Nationalbank. Diese positiven Daten hatte vor wenigen Tagen auch schon die internationale Wirtschaftsorganisation OECD für das Österreich 2025 prognostiziert. Im Bundeshaushalt muss gespart werden.

 

Wachstum kommt 2025 zurück

Das ablaufende Jahr 2024 ist mit minus 0,9 Prozent das zweite Jahr einer sinkenden Wirtschaftsleitung. Für 2025 erwartet die Nationalbank ein Wachstum von 0,8 Prozent, 2026 soll das Wachstum mit 1,6 Prozent einen Höhepunkt erreichen, 2027 mit 1,3 Prozent noch immer deutlich positiv bleiben. Die Inflation wiederum wird 2025 gegenüber 2023 um die Hälfte auf 2,9 Prozent fallen, heißt es in der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Prognose der OeNB von Dezember 2024.

Die Folgen der Krisenjahre (Corona-Pandemie, Russlands Angriff auf die Ukraine, deutsche und internationale Wirtschaftsschwäche, hohe Inflation) wirken sich auf den Bundeshaushalt aus. Das Nettodefizit wird – gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) – heuer 3,7 Prozent und nächstes Jahr 4,1 Prozent betragen.

 

Kosten belasten Industrie

Was belastet Österreichs Industrie? Die Nationalbank verweist auf

  • Schwache internationale Konjunktur,
  • Strukturwandel in Europas Autoindustrie,
  • Hohe Energie- und Lohnkosten.

Dies führte zu einem Rückgang der für Österreich bedeutsamen Exporte. Wegen negativer Absatzerwartungen und höherer Kosten für Finanzierung litten auch die Investitionen. Diese Schwäche der Industrie und die Zurückhaltung im Konsum sind die Gründe für die gedämpften Aussichten auf ein dennoch positives Wachstum.

 

Arbeitsmarkt bleibt robust

Der Arbeitsmarkt erweist sich als robust, heißt es in den Analysen der Nationalbank. Wegen des Mangels an Arbeitskräften und wegen der schwachen Zunahme des Angebots an Arbeitskräften werde die Arbeitslosigkeit von heuer auf nächstes Jahr lediglich von 7,0 auf 7,4 Prozent steigen. Allerdings wird die konjunkturelle Erholung ab 2026 kräftig genug sein, um die Arbeitslosigkeit wieder sinken zu lassen.

Für 2025 wird allerdings ein über den bisherigen Berechnungen liegendes Nettodefizit von 4,1 Prozent erwartet, daher ergibt sich ein Konsolidierungsbedarf von 7 Milliarden Euro.

 

Weitere Aussichten auf Wachstum

Die internationale Wirtschaftsorganisation OECD hatte vor wenigen für Österreich eine weitere und ähnliche Prognose getroffen: Die Wirtschaftstätigkeit werde sich nach einem zweijährigen Rückgang langsam erholen, wobei das BIP 2025 um 1,1 Prozent und 2026 um 1,4 Prozent wachsen soll, heißt es im aktuellen OECD-Länderbericht Österreich. Die Inflation dürfte im Laufe des Jahres 2025 auf den Zielwert zurückgehen. Steigende Löhne werden die Einkommen der privaten Haushalte stützen und dürften das Konsumwachstum zusammen – mit einem gewissen Rückgang der Ersparnisse – stärken. Die Investitionen dürften durch die schwache Nachfrage und die hohen Arbeitskosten gebremst werden. Daher ist ein leichter Anstieg der Arbeitslosenquote zu erwarten.

Die OECD erwartet ebenfalls ein über drei Prozent liegendes Budgetdefizit und begrüßt daher einen mittelfristigen Plan zum Abbau des Defizits bei anziehendem Wachstum.