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Edtstadler: Angriffskrieg darf nicht toleriert werden

Ein Angriffskrieg darf nicht toleriert werden, sagte Europaministerin Karoline Edtstadler vor dem Nationalrat. Sie hatte vor zwei Jahren mit Ressortkolleginnen die Ukraine besucht und die Kriegsfolgen am Ort beobachtet. Foto: war.ukraine.ua / Tita Elena

Europa- und Verfassungsministerin Karoline Edtstadler drängt anlässlich des dritten Jahrestages des rusischen Angriffs auf die Urkaine vehement auf ein Ende des Krieges. In ihrer Rede vor dem Nationalrat verwies Edtstadler auf ihre Beobachtungen in Kiew und Erlebnisse unter Beschuss.

 

Im abgedunkelten Nachtzug nach Kiew

Die Betroffenheit der Ukraine über Leid, Tod und Krieg habe sie, Edtstadler, direkt selbst im November 2022 erfahren, als sie mit sechs Europa- und Außenministern mit dem Nachtzug nach Kiew gefahren ist. Durch Abdunkelung sollte der Zug keine Ziel für Angriffe bieten. Polizei und Cobra haben die Delegation begleitet, Botschafter mit teils gepanzerten Fahrzeugen zu den Treffen gebracht. “Erst dann, wenn man im Land ist und sieht, was Krieg tatsächlich bedeutet, kann man im Ansatz nachvollziehen, was sich seit drei Jahren dort abspielt”, so Edtstadler.

Karoline Edtstadler: Ukraine besucht, Menschen gesprochen, Folgen erlebt. Foto: Ulrike Wieser

Karoline Edtstadler: Ukraine besucht, Menschen gesprochen, Folgen erlebt. Foto: Ulrike Wieser

Zuflucht vor Beschuss im Bunker

Bei ihrem Besuch damals gab es schwere russische Raketenangriffe auf die gesamte Ukraine und daher musste die Delegation in einem Bunker Zuflucht suchen. Danach gab es einen flächendeckenden Ausfall der Infrastruktur: kein Strom, kein Wasser in den Toilettenanlagen, keine Heizung.

Sie habe Studierende auf der Universität getroffen, die geschildert haben, was sie zukünftig in ihrem Land als Ärzte, im Militärdienst oder als Journalisten beitragen wollen. Zuerst sei es aber wesentlich, dieses Land gegen den Aggressor zu verteidigen. Diese Zukunftsvision ist diesen jungen Menschen seit drei Jahren verwehrt.

Ziel müsse es daher sein, diesen Krieg so schnell wie möglich zu beenden. Es könne aber keine Verhandlungen über die Ukraine ohne die Ukraine geben, und es könne nicht sein, dass man es Russland oder den USA in Saudi-Arabien überlasse, wie es in und mit der Ukraine weitergeht: “Die EU muss ihre Stimme erheben und auch weiterhin mit einer Stimme sprechen.”

 

Angriffskrieg darf nicht toleriert werden

Edtstadler verwies in diesem Zusammenhang auf das weitere Sanktionspaket gegen Russland, das die EU am dritten Jahrestag des russischen Großangriffs auf die Ukraine beschlossen habe. Dies zeigt die Einigkeit in Europa, die seit drei Jahren im Hinblick auf die Unterstützung der Ukraine besteht. “Und jetzt geht es darum als Europäische Union am Tisch zu sitzen, um den Frieden wieder herzustellen und vor allem auch darum, beim Wiederaufbau mitzuarbeiten, damit diesen jungen Menschen wieder Hoffnung gegeben wird.”

“Wir müssen darauf achten, dass unsere regelbasierte Ordnung nicht mit Füßen getreten wird. Lassen wir nicht zu, dass diese Weltordnung von Putin ruiniert wird. Ein Angriffskrieg darf niemals ignoriert oder toleriert werden”, appellierte Edtstadler, die Ukraine zu unterstützen.

Ein Angriffskrieg darf nicht toleriert werden, sagte Europaministerin Karoline Edtstadler vor dem Nationalrat. Sie hatte vor zwei Jahren mit Ressortkolleginnen die Ukraine besucht und die Kriegsfolgen am Ort beobachtet. Foto: war.ukraine.ua / Tita Elena
Ein Angriffskrieg darf nicht toleriert werden, sagte Europaministerin Karoline Edtstadler vor dem Nationalrat. Sie hatte vor zwei Jahren mit Ressortkolleginnen die Ukraine besucht und die Kriegsfolgen am Ort beobachtet. Foto: war.ukraine.ua / Tita Elena