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Innenministerium meldet Rückgang an Asylanträgen

Das Innenministerium präsentierte die aktuellen Zahlen des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl: Die Asylanträge gehen stark zurück, monatlich erfolgen rund 1000 Abschiebungen. Im Bild Innenminister Gerhard Karner. Foto: Parlament / Thomas Topf

Das Innenministerium meldet einen deutlichen Rückgang der Anzahl an Asylanträgen: Der Rückgang beträgt nahezu 50 Prozent. Im März stellten lediglich 58 Personen aus Syrien einen Antrag auf Asyl.

 

Niedrigste Anzahl an Anträgen seit 2020

Im März haben 1329 Personen in Österreich einen Asylantrag gestellt. Im Vergleich zum März des Vorjahres beträgt der Rückgang 1152 Anträge oder 46 Prozent. Das ist der niedrigste Wert seit Juli 2020, gibt das Innenministerium in einer Medien-Info zur Detail-Statistik des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl für das erste Quartal 2025 bekannt.

 

Die konkreten Daten

Der Trend ist vor allem bei den neuen, „originären“ Asylanträgen stark rückläufig. Insgesamt sind nur rund ein Drittel der 1329 Anträge neu. Bei insgesamt 912 Anträgen handelt es sich um so genannte Folgeanträge, das sind vor allem Anträge auf „höheren“ Status, Anträge für in Österreich geborene Kinder sowie Anträge auf Familienzusammenführung.

Im März stellen insgesamt 504 Personen mit afghanischer Staatsbürgerschaft einen Antrag, davon waren 93 neu, 411 Anträge Folgeanträge. Syrer stellten 326 Anträge (58 neu/268 Folgeanträge), Somali 64 Anträge (16/48) sowie Türken 62 Anträge (36/26).

Innenminister Gerhard Karner bei der internationalen Konferenz gegen Schlepperkriminalität im März in London.

Innenminister Gerhard Karner bei der internationalen Konferenz gegen Schlepperkriminalität im März in London.

Bearbeitung bleibt ausgesetzt

Syrische Personen können zwar einen Antrag stellen, allerdings bleibt die Bearbeitung weiter ausgesetzt. Zudem wird der Familiennachzug wie angekündigt nachhaltig gestoppt, erklärt das Innenministerium.

Bei Personen aus Afghanistan wirkt weiter eine Entscheidung des EuGH nach, wonach für afghanische Frauen kein individuelles Verfahren geführt werden muss. Deshalb stellen afghanische Frauen in Österreich Anträge auf Asyl, auch wenn subsidiärer Schutz gewährt wurde.

 

Weniger Anträge in EU

Die Zahl der Asylanträge geht auch in Europa zurück. In der Union wurden bis Ende März 210.641 Asylanträge gestellt, ein Minus von 19 Prozent. Gestiegen sind die Anträge in Polen (+71 Prozent), Kroatien (+36 Prozent), Luxemburg (+15 Prozent) und Belgien (+8 Prozent).

Hochgerechnet auf die Bevölkerung liegt Österreich in der europaweiten Statistik mittlerweile auf dem 10. Platz. Gemessen nach den absoluten Zahlen der Anträge liegt Österreich hinter der Belgien, der Schweiz, Polen, Niederlande und vor Irland ebenfalls auf Platz zehn.

 

Die Entscheidungen in Zahlen

Im März hat das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) 7.897 Verfahren negativ beschieden bzw. eingestellt. Exakt 508 Personen haben bis Ende März freiwillig auf Schutz verzichtet und Österreich während des Verfahrens verlassen.

Laut Innenministerium wurde in 2.571 Fällen Schutz gewährt. Keine Chance auf Asyl haben Antragsteller aus Marokko (0,8%), Georgien (0%) und Indien (0%). Hier setzt das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl weiter auf Eil- und Schnellverfahren. Bis Ende März wurden 240 negative Entscheidungen innerhalb von 72 Stunden bzw. 28 Tagen getroffen.

 

Monatlich 1000 Abschiebungen

Bis Ende März 2025 wurden 3.315 Personen durch das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) abgeschoben. Davon erfolgten 1.705 Ausreisen (51%) eigenständig und 1.610 (49%) zwangsweise. Bei den zwangsweise Abschiebungen sind rund 46 % der Personen strafrechtlich verurteilt. Bis Ende März 2025 wurden außerdem insgesamt 269 Dublin-Überstellungen durchgeführt, davon 40 Syrer, 33 Marokkaner sowie 29 Staatsbürger aus Algerien.

Weitere Informationen auf der Internet-Seite des Innenministeriums: bmi.gv.at

Das Innenministerium präsentierte die aktuellen Zahlen des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl: Die Asylanträge gehen stark zurück, monatlich erfolgen rund 1000 Abschiebungen. Im Bild Innenminister Gerhard Karner. Foto: Parlament / Thomas Topf
Das Innenministerium präsentierte die aktuellen Zahlen des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl: Die Asylanträge gehen stark zurück, monatlich erfolgen rund 1000 Abschiebungen. Im Bild Innenminister Gerhard Karner. Foto: Parlament / Thomas Topf