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Polaschek treibt Universität für digitale Transformation voran

Wissenschaftsminister Martin Polaschek treibt den Aufbau der Universität für digitale Transformation in Linz voran. Gründungspräsidentin Stefanie Lindstaedt sichtet bereits die Bewerbungen für die ersten zehn Professorenstellen. Foto: Screenshot OÖN

Eine neue Universität in Linz soll Impulse für die Digitalisierung setzen. In den Gesetzesentwurf wurden Dutzende Stellungnahmen aufgenommen, sagt Wissenschaftsminister Martin Polaschek. Der Regierungsentwurf liegt im Parlament, das Gesetz soll am 1. Juli in Kraft treten. Gründungspräsidentin Stefanie Lindstaedt sichtet Bewerbungen für ersten Professuren.

 

23. Universität mit besonderer Mission

Die geplante Technische Universität für interdisziplinäre digitale Transformation (Interdisciplinary Transformation University (IT:U) soll als 23. Universität Österreichs eine besondere Mission und eine vereinfachte Struktur erhalten.

Die Mission wird es sein, die digitale Transformation mit wissenschaftlicher und künstlerischer Lehre und Forschung interdisziplinär aktiv mitzugestalten.

Die neue Uni soll dabei innovative Impulse für Gesellschaft, Wirtschaft und Industrie sowie für das österreichische Hochschulsystem setzen, heißt es in den Erklärungen zur Regierungsvorlage, die Minister Polaschek kürzlich in den Ministerrat einbrachte. Forschung und Lehre widmen sich „exzellenz- und innovationsorientiert allen Dimensionen der Digitalisierung und deren transformativen Auswirkungen auf Wissenschaft, Kunst, Gesellschaft und Wirtschaft sowie der Konzeption, der Anwendung und dem Potential digitaler Gestaltungsmöglichkeiten“.

Stefanie Lindstaedt: deutsch-österreichische Informatikerin, Gründungspräsidentin der IT-U in Linz (Screenshot: IT-U)

Stefanie Lindstaedt: deutsch-österreichische Informatikerin, Gründungspräsidentin der IT-U in Linz (Screenshot: IT-U)

Einfache Struktur, klare Regeln

Die Uni soll eine vereinfachte und flexible Struktur für die Leitung, die Organisation und das Personal erhalten.

Die Studierenden haben einen Ausbildungsvertrag für Bachelor-, Master- und PhD-Studien. Wird die vorgesehene Studienzeit überschritten, sind pro weiterem Semester 600 Euro Studienbeitrag fällig.

Für Leitung und Kontrolle wird nach dem Modell renommierter europäischer Universität eine zweigliedrige Struktur geschaffen. Die Universitätsversammlung bestellt das Kuratorium, dieses die Präsidentin bzw den Präsidenten.

Um Gleichstellung, Diversität und Frauenförderung zu sichern, wird ein unabhängiges und weisungsfreies Gremium zur Klärung von Konflikten geschaffen.

 

Polaschek: 81 Stellungnahmen eingearbeitet

Die 81 Stellungnahmen aus der Begutachtung wurden geprüft und eingearbeitet, erklärte Polaschek vor wenigen Tagen, als die Bundesregierung den Gesetzesentwurf im Ministerrat beschloss. Das Gesetz soll zum 1. Juli 2024 in Kraft treten, aber der – bereits eingesetzte – Gründungskonvent soll bis 30. Juni 2026 als Aufsichtsgremium aktiv bleiben. Das neue Gesetz löst dann das derzeit geltende Bundesgesetz über die Gründung des Institute of Digital Sciences Austria, ab.

Der Bund errichtet und finanziert die neue Universität, das Land Oberösterreich trägt finanziell zur Infrastruktur bei. Wie alle öffentlichen Universitäten muss auch die IT:U alle drei Jahre mit dem Wissenschaftsministerium eine Leistungsvereinbarung abschließen, heißt es in der Medien-Info aus dem Ressort von Minister Polaschek.

 

Aufbau geht schrittweise voran

Die Gründungpräsidentin, Stefanie Lindstaedt, erläuterte im Interview mit den Oberösterreichischen Nachrichten, den Stand der Dinge: Sichtung von gegenwärtig 40 Bewerbungen für die ersten zehn Professorenstellen, Aufbau der Kooperation mit Universitäten und Ars Electronica am Standort in Linz, Entwicklung der wissenschaftlichen Schwerpunkte und des projektbezogenen Lehrens und Lernens.

Die damit verbundenen besonderen Lebensumstände erläutert Lindstaedt in einem kompakten Standard-Interwiew.

Wissenschaftsminister Martin Polaschek treibt den Aufbau der Universität für digitale Transformation in Linz voran. Gründungspräsidentin Stefanie Lindstaedt sichtet bereits die Bewerbungen für die ersten zehn Professorenstellen. Foto: Screenshot OÖN
Wissenschaftsminister Martin Polaschek treibt den Aufbau der Universität für digitale Transformation in Linz voran. Gründungspräsidentin Stefanie Lindstaedt sichtet bereits die Bewerbungen für die ersten zehn Professorenstellen. Foto: Screenshot OÖN