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Nach Zoll-Deal drängt Hattmannsdorfer noch mehr auf Stärkung

Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer: Der Kompromiss zwischen USA und EU beendet Unsicherheit, aber jeder Zoll belastet Wirtschaft und letztlich Sozialstaat. Foto: Bka / Regina Aigner

Der von den USA ausgelöste Streit um Zölle wurde mit der EU durch einen Kompromiss beigelegt. Das ist zu begrüßen, erklärt Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer. Aber Europa muss seine wirtschaftliche Souveränität stärken.

 

Zoll-Ankündigungen zu Ende

„Es ist gut, dass die Phase der täglichen neuen Zoll-Ankündigungen ein Ende hat und wir hoffentlich in eine stabilere Phase des transatlantischen Handels eintreten. Die Verhandlungen haben gezeigt wie wichtig die EU-Einigkeit ist“, erklärt Hattmannsdorfer.

Allerdings bleibe es eine Realität, dass jede Art von Handelseinschränkungen eine Belastung für Jobs, Wohlstand und den Sozialstaat sind.

Die vergangenen Wochen haben trotz der neuen Vereinbarung zwischen den USA und der EU eines gezeigt: „Wir müssen einerseits unsere wirtschaftliche Souveränität durch mehr Resilienz und Unabhängigkeit in sensiblen Bereichen stärken, andererseits unsere Handelsbeziehungen gezielt diversifizieren, um im aktuell rauen geo- und handelspolitischen Umfeld bestehen zu können.“

 

Konsequenzen für Österreich

Von besonderer Bedeutung für Österreich ist die Automobilindustrie, erläutert Hattmannsdorfer weiter: „Umso erfreulicher ist es, dass es gelungen ist, den Zollsatz von 27,5 auf 15 Prozent zu senken.“

Bei Stahl und Aluminium, ebenfalls zwei der Schlüsselbranchen für den Wirtschaftsstandort Österreich, wurden Zollsenkungen und Quotenregelungen angekündigt und Gespräche zugesagt: „Diese Gespräche werden wir mit Nachdruck begleiten“, kündigt Hattmannsdorfer an.

 

Branchen brauchen Unterstützung

Dennoch benötigen einige Branchen weitere Unterstützungen. Hattmannsdorfer dazu: „Unabhängig von weiteren Details des Deals steht für mich fest, dass die vom Deal besonders negativ betroffene Branchen gezielte Unterstützungsmaßnahmen von Seiten der Europäischen Union brauchen, um trotz massiver Belastungen wettbewerbsfähig zu bleiben und Arbeitsplätze zu sichern.“