Wien Energie – Ludwig taucht ab

Am Sonntag platzte eine politische Bombe: Die Wien Energie befindet sich in einer finanziellen Notlage. Nun melden sich der Klubobmann der Wiener Volkspartei, Markus Wölbitsch, und Landtagspräsident und Finanzsprecher Manfred Juraczka zu Wort. Die Intransparenz der Abläufe in der Wien Energie seien unverantwortlich.

 

Rotes Schweigen zur Causa

Bis jetzt hüllt sich die Wiener Stadtregierung zur Causa Wien Energie (Zur-Sache berichtete) in Schweigen. Der Bürgermeister ist abgetaucht und war auch nicht beim Gipfel am vergangenen Sonntag im Bundeskanzleramt zugegen. Für den Klubobmann der Wiener Volkspartei braucht es jetzt aber volle Transparenz in dieser Causa. „Die Wien Energie hat in Wien vor allem für Fernwärme eine Monopolstellung und daher ist die Versorgungssicherheit von höchster Bedeutung für 2 Millionen Wiener“, so Wölbitsch.

„Die wichtigste Frage ist, ob die Versorgungssicherheit in Wien gegeben ist“, sagte Wölbitsch weiter. Er forderte „volle Transparenz und eine Stabilisierung des Unternehmens“, wenn nötig dann mit Hilfe der Bundesregierung.

 

Gemeinderat nicht informiert – Vertuschungsverdacht steht im Raum

Kritik über der Klubobmann vor allem an der Informationspolitik der Wiener Stadtregierung „Die Wien Energie ist ein extrem wichtiges Unternehmen, dessen Schicksal von höchster Bedeutung ist. Die Menschen sind zurecht in Sorge. Und die Politik hätte eigentlich die Aufgabe, den Menschen diese Sorgen zu nehmen. Seitens der Stadtregierung hüllt man sich jedoch in den Mantel des Schweigens“, so Wölbitsch. Zu klären ist in diesem Zusammenhang vor allem auch, warum der Gemeinderat als oberstes Organ der Stadt Wien sowie der für die Stadtwerke zuständige Finanzausschuss nicht vorab und zeitgerecht informiert wurden.

 

5 Fragen an Bürgermeister Ludwig

„Es ist geradezu beispiellos, dass ein Landesenergieversorger an den Finanzminister herantritt. Daher muss die Wiener Stadtregierung rasch alles aufklären und für die notwendige Transparenz sorgen“, so Finanzsprecher Landtagspräsident Manfred Juraczka. In diesem Zusammenhang ergeben sich 5 Fragen, die seitens der Wiener Stadtregierung umgehend geklärt werden müssen.

 

1.) Ist für 2 Millionen Kunden bzw. 200.000 Geschäftskunden die Versorgungssicherheit gegeben?

2.) Warum hat das politische Wien beim gestrigen Gipfel gefehlt? Wo ist Bürgermeister Ludwig?

3.) Warum wurde die Opposition bzw. die Öffentlichkeit erst gestern über die Medien informiert?

4.) Gab es bisher stillschweigende Finanzspritzen an die Wien Energie?

5.) Wann werden die Oppositionsparteien in Wien endlich Kontrollmöglichkeiten bei den ausgelagerten Betrieben bekommen?