Innenpolitik

WIFO-Prognose bestätigt Herausforderungen

Wachstum in unsicheren Zeiten. Die Prognosen des WIFO fallen nicht mehr so optimistisch aus, als noch im Dezember. Foto: istock / blackred

Bundeskanzler Karl Nehammer sieht in der Bewältigung der Krisen samt Teuerung und steigenden Energiepreisen den größten Schwerpunkt der Regierungsarbeit in den kommenden Monaten. Untermauert wird nun Nehammers Schwerpunktsetzung durch die Analysen und die Wirtschaftsprognosen des Wirtschaftsforschungsinstitutes (WIFO), die heute veröffentlicht wurden.

 

Wirtschaft erholte sich – Ukraine Krieg dämpft

Die österreichische Wirtschaft erholte sich 2021 spürbar von der COVID-19-Krise. Infolge des Ukraine-Krieges und der Omikron-Welle der COVID-19-Pandemie fallen die Wachstumsaussichten für 2022 (+3,9%) jedoch um 1 Prozentpunkt schwächer aus als noch letzten Herbst erwartet, wie es in der mittelfristigen Prognose 2022-2016 des WIFO heißt.

 

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Arbeitslosigkeit wird weiter sinken

Getragen von den internationalen Entwicklungen schwächt sich das BIP-Wachstum bis 2026 auf das mittelfristige Trendwachstum von rund 1,5 % ab (für die Jahre 2022-2026 wird mit durchschnittlich plus 2,1 % gerechnet). Trotz dieser Abschwächung bewirkt die durch den demografischen Wandel ausgelöste, zunehmende Arbeitskräfteknappheit im Prognosezeitraum einen merklichen Rückgang der Arbeitslosigkeit: Die Arbeitslosenquote erreicht bereits 2022 das Vorkrisenniveau und wird 2026 voraussichtlich bei 6 % liegen, teilte das WIFO am Donnerstag mit.

 

Hohe Inflation wird anhalten

Was die Inflation betrifft, bleiben auch hier die Aussichten trüb. Zwar wird die hohe Inflation jenseits der 6 % nicht von Dauer bleiben, allerdings auch nicht schnell auf ein Niveau wie in den vergangenen Jahren zurückgehen.

„Die Omikron-Welle in China und vor allem der Ukraine-Krieg verstärken und verlängern den bereits seit 2021 auf den internationalen Märkten beobachteten kräftigen Preisauftrieb“, schreibt das WIFO. Getragen wird dieser Preisauftrieb vor allem von stark steigenden Energie-, Rohstoff- und Vorproduktpreisen sowie einem markanten Anstieg der Transportkosten aufgrund von Kapazitätsengpässen und daraus resultierenden Lieferverzögerungen.

Was folgt daraus? „In Österreich werden die Verbraucherpreise 2022 um knapp 6 % und 2023 um 3,25 % steigen. Die Inflationsrate dürfte jedoch auch in der mittleren Frist zumindest einen Viertel-Prozentpunkt über dem 2 %-Zielwert der EZB liegen“, heißt es in der WIFO Prognose.

 

Nehammer: Krisenbewältigung im Vordergrund

Bundeskanzler Karl Nehammer hat den Kampf gegen Inflation und Teuerung den wesentlichen Herausforderung erklärt. Gestützt wird nun Nehammers Aussagen durch die Prognosen des WIFO. So skizzierte der Bundeskanzler erst diese Woche nach der Umbildung der Regierungsteams seine Regierungsarbeit und meinte wörtlich: „Die Regierung muss die Krise managen und Sicherheit gewährleisten. In der ständigen Krisenbewältigung stehen die Inflation und die Teuerung im Vordergrund. Es geht um Antworten auf die Frage, wie kommen wir als Wirtschaftsstandort mit Sicherung der Arbeitsplätze bestmöglich durch diese Krisen?“ Zur-Sache berichtete.