Innenpolitik
Kurzarbeit rückläufig – bald nur Kriseninstrument?
Im Wochenvergleich sind die Anmeldungen zur Kurzarbeit stark gesunken. In Zahlen: 23.494 Arbeitnehmer weniger in Kurzarbeit bedeutet einen Rückgang von über 45 Prozent. Zukünftig sei es das Ziel, die Kurzarbeit nur noch als Kriseninstrument einzusetzen, sagt Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Kocher.
Kurzarbeit immer weniger benötigt
Die Voranmeldungen zur Kurzarbeit belaufen sich in dieser Woche auf insgesamt 28.067 Arbeitnehmer. Im Vergleich zur Woche davor bedeutet das einen Rückgang von 23.494, was über 45% zur Vorwoche ausmacht, Zur-Sache berichtete. „Diese Entwicklung zeigt, dass die Kurzarbeit immer weniger benötigt wird, um Arbeitsplätze aufgrund exogener Einflussfaktoren abzusichern“, so Arbeitsminister Martin Kocher. Dies zeige, dass die Bemühungen zur Fokussierung der Kurzarbeit auf besonders betroffene Unternehmen erfolgreich sei. Über 60 Prozent der Kurzarbeitsvoranmeldungen kommen aus dem Warenherstellungssektor, die Bereiche Tourismus und Handel nehmen nur noch einen kleinen Teil der Kurzarbeitszahlen ein, betont Kocher. Weiters sind arbeitsmarktpolitische Prüfungen der Anträge auf Kurzarbeit geplant, damit die Kurzarbeit nur noch in ganz spezifischen Fällen Anwendung findet.
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Auch Arbeitslosenzahlen gesunken
Zurzeit sind insgesamt 302.081 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos gemeldet oder befinden sich in Schulungen. Davon befinden sich 76 Prozent auf Arbeitssuche. „Das bedeutet, dass die Zahl der beim AMS arbeitslos gemeldeten Personen inklusive Schulungsteilnehmerinnen und Schulungsteilnehmern im Wochenvergleich mit einer Abnahme von 8.245 Personen erneut deutlich gesunken ist. Wir beobachten somit eine Fortsetzung des positiven Trends am Arbeitsmarkt, der derzeit zu einem großen Teil von saisonalen Effekten getragen wird“, so Arbeitsminister Kocher.
Auch wenn man die Zahlen mit den vergangenen Jahren vergleicht, wird klar, dass der Trend positiv ist. Anfang Juni 2021 befanden sich 75.654 Personen mehr in der Arbeitslosigkeit oder in Schulungen. Selbst wenn man das Vorkrisenjahr 2019 betrachtet, waren es Anfang Juni 31.808 Personen mehr, die beim AMS gemeldet waren. Die genauen Arbeitsmarktzahlen des Arbeitsministeriums findet ihr HIER.
Wirtschaftswachstum im Vergleich höher
Wo die Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum Vorjahr niedriger sind, ist das Wirtschaftswachstum höher. In der Woche von 22. bis 28. Mai war das Wirtschaftswachstum um 6,07 % höher als im Vorjahr 2021. „Ab 19. Mai des Vorjahres konnten nach den Corona-bedingten Einschränkungen weitgehende Öffnungen vieler Bereiche des öffentlichen Lebens erfolgen, insbesondere im Bereich von Gastronomie und Hotellerie. Somit bezieht sich das nun abgebildete Wirtschaftswachstum bereits auf ein wieder weniger von Corona-Maßnahmen eingeschränktes Wirtschaftsleben im Vorjahr. Darin liegt auch die Begründung für den leicht geringeren Wert im Vergleich zur Vorwoche“, so Kocher zum Wirtschaftswachstum.