Innenpolitik
Digitale Bildung: Höher, besser, schneller!
Der Staatssekretär für Digitalisierung, Florian Tursky, hat in einem Interview mit dem Standard eine digitale Bildungsreform angekündigt. Die Zeit der Overhead-Projektoren und Kreidetafeln ist vorbei, aber Tursky rechnet auch mit Widerstand an den Schulen.
Digitalisierungsstiefkind Schule
In den letzten zwei Jahren hat sich im Bereich digitale Bildung viel getan. Allerdings ist die digitale Revolution der Corona-Pandemie an den Schulen vorbeigezogen. Daher kündigt Staatssekretär Florian Tursky eine digitale Bildungsreform an. So sollen etwa die berühmten Overhead-Projektoren und Kreidetafeln aus den Schulen verschwinden. „Es steht nicht mehr in jeder Schule ein Overheadprojektor oder eine Kreidetafel, das ist mir bewusst, aber es soll diese Dinge in keiner Schule mehr geben“, so Tursky.
Der Schlüssel sei laut Tursky die digitale Bildung, die ein Change-Moment sein kann. „Wir bekommen gerade viele junge Lehrer auf den Markt, die sehr motiviert sind, da bewegt sich schon sehr viel. Und natürlich glaube ich schon, dass wir auch in der Schule einen Mind-Change zusammenbringen, dass Bildung digital ist“, so der Staatssekretär gegenüber dem Standard.
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Digitale Fortbildung und Ausstattung sind Key-Factors
Ein großer Punkt der Überlegungen Tursky´s ist vor allem das Abholen der älteren Lehrer. So schlägt er beispielsweise eine Art Buddy-System vor, in dem die jüngeren Lehrer den älteren bei dem Handling der neuen Geräte helfen. Ebenso müsse darauf geachtet werden, dass es an allen Schulen auch gut ausgebildete Systemadministratoren gäbe.
Dass man mit Widerstand gegen digitale Veränderungen rechnen muss, ist Tursky nur allzu bewusst, aber: „Was ich allerdings nicht akzeptieren möchte, ist eine prinzipielle grundlegende Abwehrhaltung. Das sollte es eigentlich nicht geben, es geht doch um unsere Zukunft, um die Schülerinnen und Schüler. Digitalisierung gehört zukünftig auch zum Unterricht dazu.“
Erste Schritte schon geschehen
Das Fach Digitale Grundbildung ist ab heuer ein Pflichtfach. Das sei ein erster wichtiger Schritt, der von Bildungsminister Martin Polaschek gesetzt wurde. Wie Zur-Sache berichtete ist das mit unter ein Grund, warum Österreich im DESI, in der Messdimension Humankapital, überdurchschnittlich abschneidet.
Doch mehr geht im Bereich digitale Bildung immer. Deshalb möchte Tursky, neben dem Pflichtfach auch, dass die Digitalisierung in allen anderen Fächern einen Platz findet. „In der Digitalisierung gibt es immer ein Höher, Besser, Schneller. Auch an den Schulen. Mit Bildungsminister Polaschek haben wir hier einen starken Partner um es den Schulen zu ermöglichen, den Schülern digitale Kompetenzen zu vermitteln“, meint der Staatssekretär gegenüber Zur-Sache.