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Freiwillige leisten täglich zwei Millionen Stunden
Österreich fördert und ehrt freiwilliges und ehrenamtliches Engagement. Mehr als 400.000 Personen sind registriert ehrenamtlich tätig, mehr als 2,3 Millionen Personen sind Helferinnen und Helfer, Freiwillige leisten jede Woche 14 Millionen Stunden unbezahlte Arbeit, erläutert der Fundraising Verband. Sie erhalten Preise und steuerliche Entlastung.
Freiwillige arbeiten für das Gemeinwohl
Jede Woche leisten Freiwillige 14 Mio. Stunden an unbezahlter Arbeit für das Gemeinwohl, sagt Günther Lutschinger, Geschäftsführer Fundraising Verband Austria. Allein in den 350 Mitgliedsorganisationen des Fundraising Verband Austria sind über 400.000 Menschen ehrenamtlich engagiert.
Staatspreis für Engagement
Der von der Bundesregierung eingeführte und heute erstmals ausgelobte Staatspreis für freiwilliges und ehrenamtliches Engagement richtet sich an Vereine, Initiativen, Projekte, Organisationen und ihre Mitglieder, die sich durch ein besonderes gemeinnütziges Engagement auszeichnen, erklärt Lutschinger. Je drei Projekte in fünf Kategorien – Innovation, junges Engagement, Partizipation, Inklusion und Krisenbewältigung – werden dabei prämiert und zusätzlich ein Sonderpreis für professionelles Freiwilligenmanagement vergeben. Jede Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von bis zu 5.000 Euro dotiert.
Überreicht wurden die Preise und Ehrungen am Montag Abend durch Bundeskanzler Karl Nehammer und Sozialminister Johannes Rauch.
Service und Absicherung
Das Ehrenamt erhält mehr Förderung, hatte ÖVP-Abg. Andreas Hanger im Oktober nach Regierungs- und Nationalratsbeschlüssen berichtet.
Darauf verweist auch Lutschinger: Neben der Auszeichnung als Anerkennung wurden einige neue Maßnahmen gesetzt, um freiwilliges Engagement – nach den Lockdowns der Corona-Pandemie – wieder stärker zu beleben. Dazu gehören
- die Schaffung einer bundesweiten Servicestelle für Ehrenamt,
- der Ausbau der Freiwilligenzentren in jedem Bundesland,
- die gesetzliche und finanzielle Absicherung von Sozial-, Umwelt-, Friedens- und Gedenkdiensten im Ausland.
Teilnehmende am Freiwilligen Sozialjahr und Freiwilligen Umweltschutzjahr erhalten eine Verdopplung des Taschengeldes laut Geringfügigkeitsgrenze und ein kostenloses Klimaticket.
Senioren sind unbezahlt aber unbezahlbar
Anlässlich des internationalen Tags des Ehrenamts am 5. Dezember verweist Ingrid Korosec, Präsidentin des Österreichischen Seniorenbundes, auf die freiwillige Arbeit älterer Menschen: „Die ehrenamtliche Leistung unserer Seniorinnen und Senioren ist unbezahlt, aber unbezahlbar.“
Die Erhebung der Statistik Austria zur Freiwilligentätigkeit aus dem Jahr 2022 zeig den hohen Anteil ehrenamtlich tätiger Personen in den Senioren-Altersgruppen. So sind
- 51 % der 60- bis 69-Jährigen,
- 41% der 70- bis 79-Jährigen und
- 25% der über 80-Jährigen
ehrenamtlich tätig sind, erklärt Korosec. Alleine mehr als 50.000 Seniorinnen und Senioren des Österreichischen Seniorenbundes leisten ehrenamtlich wichtige Arbeit – von gemeinschaftsfördernden Aktivitäten in den Bereichen Sport, digitale Bildung und Kultur bis zu sozialen Angeboten. Ihr Engagement umfasst weiters die Pflege von Angehörigen, die Betreuung von Enkeln und die Mitarbeit in karitativen Organisationen.
Auch ein Blick auf die Statistik macht deutlich, dass Seniorinnen und Senioren ein unverzichtbarer und wertvoller Teil der Gesellschaft sind. Ihre Leistung entspricht in Summe einem unbezahlten, aber unbezahlbaren Gegenwert von 8,5 Milliarden Euro jährlich, ergeben die Berechnungen des Seniorenbundes:
- Ehrenamtliche Arbeit im Gegenwert von 2,5 Milliarden Euro pro Jahr
- Freiwilligenarbeit wie Angehörigenpflege im Gegenwert von 6 Milliarden Euro pro Jahr.
Steuerliche Entlastung
Die steuerliche Entlastung durch das „Freiwilligenpauschale“ seien daher zu begrüßen, so ÖVP-Abg. Ingrid Korosec. Je nach ehrenamtlicher Tätigkeit sind dann Einnahmen aus einer freiwilligen Leistung für eine gemeinnützige Organisation mit Anerkennung zur Spendenabsetzbarkeit bis zu 3.000 EUR pro Jahr einkommenssteuerbefreit.
„Jugend eine Welt“ vermittelt
Im Parlament wurde vor wenigen Wochen der Bericht „WeltWegWeiser“ über internationale Einsätze von Freiwilligen präsentiert. Mehr als 200 Personen waren 2022 für 30 Organisationen jeweils sechs bis neun Monate im Ausland, um dort Sozial- oder Friedensdienst zu leisten.
Die Servicestelle „WeltWegWeiser“ für internationale Einsätze wird von „Jugend eine Welt“ getragen und durch die Austrian Development Agency gefördert.
Der Präsident des Nationalrates, Wolfgang Sobotka, und der Österreichische Blasmusikverband laden am 18. Dezember um 18.00 Uhr zu einem Weihnachtskonzert anlässlich des Schwerpunktes Ehrenamt in das Parlament in Wien.