Regierung
KI: Bundesregierung hat nun einen Beirat
Die Bundesregierung nun einen KI-Beirat eingerichtet. Die konstituierende Sitzung erfolgte vorige Woche im Finanzministerium. Der aus elf Experten bestehende Beirat wurde vom Bundeskanzleramt und dem Finanzministerium eingesetzt und soll die Regierung in allen Fragen rund um die Künstliche Intelligenz unterstützen. (Zur-Sache berichtete)
Das neue Beratungsgremium wird sich mit den Potenzialen, Herausforderungen, Risiken und Auswirkungen der Anwendung von Künstlicher Intelligenz befassen, heißt es in einer Aussendung. Bei der Konstituierung wurde Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Horst Bischof, Rektor der Technischen Universität Graz zum Vorsitzenden und Dr. Jeannette Gorzala, Chief Policy Officer von AI Austria zu seiner Stellvertreterin gewählt.
Tursky: KI führt zu grundlegenden Veränderungen
„Der Einsatz der neuen Technologie in den verschiedensten Bereichen unseres Lebens führt zu grundlegenden Veränderungen in unserer Gesellschaft“, erklärte der Staatsekretär für Digitalisierung, Florian Tursky.
Die vielen Einsatzmöglichkeiten und die rasanten technologischen Entwicklungen zeigen den Handlungsbedarf. Tursky: „Für die verantwortungsvolle und erfolgreiche Nutzung von Künstlicher Intelligenz brauchen wir Kompetenz bei Reflexion und Anwendung. Der aus elf Expertinnen und Experten bestehende Beirat stellt sicher, dass wir die Chancen der neuen Technologie bestmöglich einsetzen werden.“
Experten für alle Facetten
Die elf Mitglieder des Beirates setzen sich aus Wissenschaft der Disziplinen Ethik, Forschung, Ökonomie, Recht und Technik zusammen. Drei Mitglieder wurden vom Bundeskanzleramt und acht Mitglieder vom Bundesministerium für Finanzen berufen. Die operative Betreuung des Beirats obliegt der RTR GmbH, wo auch die Servicestelle angesiedelt ist.
Umfassende Beratung
Der Beirat informiert und berät die Mitglieder der Bundesregierung sowie die RTR‑GmbH über aktuelle Entwicklungen. Dies umfasst sowohl technische als auch ethische und gesellschaftliche Aspekte. Ebenfalls berät der KI-Beirat die Bundesregierung bei der Weiterentwicklung und Umsetzung der Strategie für Künstliche Intelligenz, einschließlich der Festlegung von Zielen, Prioritäten und Maßnahmen.
Raab will beste Bedingungen für heimische Medien
Auch die Auswirkungen von KI in Medien wird im Beirat ein Thema sein, kündigte Medienministerin Susanne Raab an. „KI ist eine Chance für Medien, die wir nicht verpassen dürfen – bringt aber auch große Herausforderungen und Risiken wie Fake News oder die Verstärkung von Stereotypen mit sich. Mir geht es darum, die besten Bedingungen zu schaffen, dass heimische Medien mit neuen Technologien wie KI bestmöglich arbeiten können und gleichzeitig das Vertrauen in die Medien gesichert bleibt. Der neue KI-Beirat ist dabei eine unterstützende Maßnahme.“
Österreich als Vorreiter
Um schon vorzeitig Transparenz und Vertrauen in künstliche Intelligenzen zu gewährleisten, werden alle KI-Systeme des Bundes bereits vor Inkrafttreten des europäischen AI-Acts verpflichtend gekennzeichnet werden. Wenn Nutzerinnen und Nutzer also beispielsweise mit KI-getriebenen Anwendungen eines Ministeriums kommunizieren, sollen sie dies anhand eines entsprechenden Hinweises sofort erkennen können.
Dazu wurde bereits im Vorfeld 2023 eine bundesweite Erhebung über alle Ressorts zu KI Anwendungen durchgeführt. Dazu zählen etwa die Gebäudeklassifikation im Auftrag des BKA zur automatischen Klassifikation von Gebäudetypen oder Grants4Companies des BMF, in dem Unternehmen auf Basis der in den Registern der Verwaltung verfügbaren Daten für sie passende Förderungen angezeigt werden.
An der Kennzeichnung von KI-Systemen der Bundesverwaltung in Österreich wird bereits gearbeitet. Der KI-Beirat wird bei der Kennzeichnung der KI-Systeme der Bundesverwaltung unterstützend mitwirken.
Vom Finanzministerium entsandt:
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Horst Bischof (TU Graz), Univ.-Prof. Dr. Markus Fallenböck (Uni Graz), Univ.-Prof. Dr. Nikolaus Forgó (Uni Wien), Univ.-Prof. Mag. Dr. Sabine T. Köszegi (TU Wien), Priv.-Doz. Mag. Dr. Bernhard Moser (ASAI), Dr. Clara Neppel (IEEE Technology Centre GmbH), Mag. Dr. Walter Peissl (Akademie der Wissenschaften), Mag. Carina Zehetmaier E.MA (Women in AI)
Vom Kanzleramt entsandt:
Erich Albrechtowitz (Bundeskanzleramt), Dr. Jeannette Gorzala (AI Austria), Mag.a Verena Krawarik (Austria Presse Agentur)