Innenpolitik
Wald: 30.000 Stimmen gegen Bürokratie im Forst
Rund 30.000 Personen aus der Land- und Forstwirtschaft unterstützen die Petition für eine selbst bestimmte Waldbewirtschaftung. Sie berufen sich auf Österreichs strenges Forstgesetz und votieren gegen die EU-Entwaldungs-Verordnung: Diese ist ein Bürokratie-Monster, geprägt von Ideologie und Bevormundung.
Für den Wald: Charta für selbst bestimmtes Wirtschaften
Die Petition und die „Charta für eine selbst bestimmte Waldbewirtschaftung in Österreich“ verweist auf die Wertschöpfungskette Forst und Holz mit 320.000 Arbeitsplätzen und 27,7 Milliarden Euro Wertschöpfung.
Österreich geltendes Forstgesetz geht auf das erste Gesetz zum Schutz und Erhaltung des Forstes von 1853 zurück und verpflichtet Forstbetriebe zur Nachhaltigkeit, also Pflege und Wahrung der Substanz. Österreichs Forstfläche nimmt jährlich zu.
„Ein Bürokratie-Monster“
Mit der Petition setzen sich Forstbetriebe gegen die Verordnung der EU zur Wehr. Diese sei ein Bürokratie-Monster, geprägt von Ideologie und Bevormundung, anstatt von Fakten und Vertrauen.
In ihrer Argumentation heißt es: „Bestimmte Erzeugnisse wie Holz und Holzprodukte dürfen laut der Verordnung nur dann weiterverarbeitet werden, wenn ihre Produktion keine Entwaldung oder Waldschädigung verursacht hat. Für den Nachweis ist seitens der Europäischen Kommission ein umfangreiches Informationssystem geplant. Besitzer müssen sich in diesem System registrieren und bei der Entnahme jedes Baumes eine Vielzahl an Daten erfassen. Diese Daten erzeugen eine Referenznummer, die an die nächsten in der Lieferkette weitergegeben werden muss. Diese aufwendigen Maßnahmen sind jedoch in Österreich, welches über ein strenges Forstgesetz verfügt und wo illegale Entwaldung daher kein Thema ist, nicht notwendig.“
Dialog mit Betroffenen
Konrad Mylius, Präsident der Land & Forst Betriebe fordert, diese Verordnungen müsse im Dialog mit den Betroffenen entstehen.
Die angestrebten klimafitten Wälder könnten nur in Zusammenarbeit mit der Forstwirtschaft entstehen, sagte dazu Ressortchef Norbert Totschnig im Gespräch mit den Vertretern der Forstwirtschaft. Brüssel solle der Forstwirtschaft Vertrauen entgegenbringen, denn die stete Kontrolle durch praxisfremde Vorschriften untergrabe das Vertrauen in die Europäische Idee.