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Wende in Berlin: Deutschland macht CDU/CSU zur stärksten Kraft

Die Christdemokraten und Christlich-Sozialen (CDU/CSU) sind die stärkste Kraft im Deutschen Bundestag, CDU-Parteichef Friedrich Merz ist damit der designierte nächste Bundeskanzler in Berlin. Die SPD unter Vorsitzendem Olaf Scholz und seine Koalition mit Grünen und Liberalen wurden abgewählt, die teils rechtsradikal AfD gestärkt. Das ist das wesentliche Ergebnis der deutschen Bundestagswahl, zu dem ÖVP-Chef Christian Stocker der Schwesterpartei gratuliert.
Wende macht CDU-Chef zum Kanzler
„Die Wählerinnen und Wähler in Deutschland haben gesprochen und Friedrich Merz und die bürgerliche CDU/CSU klar zur stärksten Kraft im deutschen Bundestag gemacht“, sagte Stocker Sonntag abends.

Der neue Bundeskanzler in Deutschland: Friedrich Merz, CDU (Screenshot CDU.de)
Anerkennung für bürgerlich-konservative Politik von Merz
Kanzlerkandidat Friedrich Merz konnte in diesem Wahlkampf sowohl mit klaren Inhalten als auch mit einer konsequenten bürgerlich-konservativen Politik punkten. Stocker: „Das ist es, was sich die Menschen in Deutschland, aber auch in vielen anderen europäischen Ländern, wünschen.“ Wie Österreich steht auch Deutschland vor vielen Herausforderungen. Entschiedenes Handeln und eine Stärkung des Wirtschaftsstandorts sind das Gebot der Stunde: „Der Wahlsieg von Friedrich Merz ist auch ein Wahlsieg der demokratischen Mitte.
Pröll erhofft weiteren Schwung
„Der Wahlsieg von CDU/CSU ist das Ergebnis eines erfolgreichen Wahlkampfs“, sagte ÖVP-Generalsekretär Alexander Pröll. Wählerinnen und Wähler anerkennen eine Politik mit klarer Haltung. Pröll dazu: „Mit einem konservativen Wahlsieger in Deutschland ist zu hoffen, dass die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung illegaler Migration in Europa zusätzlichen Schwung erhält.“ Der einziger Wehmutstropfen ist, dass „leider auch in Deutschland ein Erstarken radikaler Kräfte zu beobachten ist“. Allerdings haben sich in Österreich gezeigt, dass der Wahlsieg einer Rechtsaußen-Partei nicht bedeutet, dass diese auch ernsthaft Interesse daran hat, mitzugestalten, so Pröll abschließend.

Platz eins für CDU/CSU im deutschen Bundestag. Foto: Screenshot bundestag.de
Zugewinnen für die CDU
In Deutschland können Wählerinnen und Wähler zwei Stimmen vergeben, eine für die Partei, eine für Kandidatinnen oder Kandidaten ihres Wahlkreises. Das vorläufige Ergebnis wie es auf der Info-Seite des Deutschen Bundestages berichtet wird, lautet: CDU und CSU werden im neu gewählten 21. Deutschen Bundestag die stärkste Fraktion bilden. Die Union erreichte bei der Bundestagswahl am Sonntag, 23. Februar 2025, 28,6 Prozent der Zweitstimmen (2021: 24,2 Prozent), wobei im bundesweiten Schnitt 22,6 Prozent auf die CDU und 6,0 Prozent auf die CSU, die nur in Bayern zur Wahl stand, entfielen.
Die AfD konnte, so die Info des Bundestags, laut vorläufigem amtlichen Ergebnis der Bundestagswahl ihren Zweitstimmenanteil verdoppeln und wird mit 20,8 Prozent nun erstmals die zweitstärkste Fraktion im Deutschen Bundestag sein (2021: 10,4 Prozent).
SPD landet auf drittem Platz
Die SPD, Wahlsiegerin bei der letzten Bundestagswahl und bislang größte Fraktion im Parlament, sank auf 16,4 Prozent der Zweitstimmen ab (2021: 25,7 Prozent). Sie ist jetzt drittstärkste Kraft vor Bündnis 90/Die Grünen mit 11,6 Prozent (2021: 14,7 Prozent). Die Linke kam auf einen Zweitstimmenanteil von 8,8 Prozent und wird, wie schon nach der Wahl 2021, die kleinste Fraktion im Deutschen Bundestag bilden. 2021 verfehlte die Partei mit 4,9 Prozent die Fünf-Prozent-Hürde, zog jedoch entsprechend ihrem Zweitstimmenergebnis ins Parlament ein, da sie zwei Wahlkreise in Berlin und einen Wahlkreis in Leipzig direkt gewonnen hatte.
FDP nicht mehr im Bundestag
Die FDP wird mit 4,3 Prozent nicht mehr im Bundestag vertreten sein (2021: 11,4 Prozent). Auch das Bündnis Sarah Wagenknecht (BSW), das zum ersten Mal bei einer Bundestagswahl antrat und ein Zweitstimmenergebnis von 4,97 Prozent erreichte, hat den Einzug ins Parlament knapp verpasst. Die Partei gründete sich im Jahr 2024 mehrheitlich aus vormaligen Parteimitgliedern der Linken. Zuvor hatte sich bereits die Linksfraktion im Bundestag aufgelöst, was später dazu führte, dass sich Linke und BSW zu zwei parlamentarischen Gruppen formierten.
Auf die CDU entfallen 164 Sitze (2021: 152), darunter 128 Wahlkreismandate (2021: 98), die CSU kommt auf insgesamt 44 Sitze (2021: 45), ausschließlich Wahlkreismandate. Somit zählt die Unionsfraktion insgesamt 208 Abgeordnete.
Die AfD ist mit 152 Parlamentariern im Bundestag vertreten (2021: 83), darunter 42 Wahlkreismandate (2021: 16), die SPD konnte 44 Wahlkreismandate erringen (2021: 121) und schickt insgesamt 120 Abgeordnete ins Parlament (2021: 206). Bündnis 90/Die Grünen ziehen mit 85 Parlamentariern ein (2021: 118), 12 davon erhielten einen Wahlkreissitz (2021: 16). Auf Die Linke entfallen 64 Mandate (2021: 39), sechs davon konnten einen Wahlkreis für sich entscheiden. (2021: drei).
