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Kugler präsentiert brisanten Bericht zur demografischen Wende

In Europa steigt die Lebenserwartung während die Geburtenrate sinkt: Das ergibt eine demografische Wende: weniger Beitragszahler, mehr Leistungsempfänger. Diese Wende hat wiederum erhebliche Folgen für Wirtschaft und Soziales. Darauf macht ein Spezialreport der OSZE aufmerksam, den die Abgeordnete Gudrun Kugler (ÖVP vorgelegt hat. Die Zahlen des 24-seitigen Reports sprechen eine deutliche Sprache.
Zahlen, Analysen und Schlussfolgerungen
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) verfügt über eine Parlamentarische Versammlung, zusammengesetzt aus den Abgeordneten der Parlamente der 57 überwiegend europäischen Mitgliedsstaaten. Diese bestellt Gudrun Kugler zur Sonderbeauftragten für demografischen Wandel und Sicherheit. Anlässlich der OSZE-Wintertagung im Februar in Wien präsentierte Kugler den Bericht Demografischer Wandel in der OSZE: Dieser enthält harte Zahlen, präzise Analysen und konkrete Schlussfolgerungen.

ÖVP-Abgeordnete Gudrun Kugler, Sonderbeauftragte der OSZE-Parlamentarier.
Lebenserwartung steigt, Geburtenrate sinkt
Das Wesentliche: zwischen 2002 und 2019 erhöhte sich die Lebenserwartung um 3,7 Jahre, nämlich von 77,6 auf 81,3 Jahre – im Durchschnitt. Zugleich sank die Geburtenrate in den meisten europäischen Ländern unter den für den Erhalt der Bevölkerungszahl erforderlichen Wert von 2,1 Kindern pro Frau im gebärfähigen Alter. In den süd- und in den nordeuropäischen Ländern sei ein „dramatischer Rückgang der Geburtenrate“ zu verzeichnen, heißt es in dem 24 Seiten umfassenden, in englischer Sprache veröffentlichten Bericht. Eine der Ursachen dafür sei übrigens ungeplante Kinderlosigkeit, die bei zumindest einem Drittel der Familien zu beobachten sei.
Die Folge ist ein Trilemma
Expertinnen und Experten zufolge schlittern die betroffenen Staaten in ein Trilemma aus faktisch niedriger Geburtenrate, erforderlicher wirtschaftlicher Stabilität und niedriger Zuwanderung: Es können jeweils nur zwei, aber keinesfalls alle drei Eckpunkte erreicht werden.
Der Bericht nennt daher die Herausforderungen für die soziale Struktur, Infrastruktur, Arbeitsmarkt, Migrationsmanagement, Ruhestand, Einsamkeit, Gesundheitssystem, Staatsfinanzen und zu Sicherheit.
Die Lösungen liegen in Anhebung der Geburtenrate, Aktivem Altern, Sicherung der Pensions- und Wohlfahrtssysteme, aktiver Regionalpolitik, kontrollierter Migration und praktischer Integration, auch als Elemente der Sicherheitspolitik.
Der Report soll „uns Parlamentarier anregen, den demografischen Wandel ernsthaft gemeinsam aufzugreifen und Antworten auf die Krisen zu finden“, schreibt Kugler in ihrer Schlussfolgerung.
