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Sparkurs: Diese Daten machen Konsolidierung nötig

Die breite Mehrheit der Wahlberechtigten ist für Einsparungen im Staatshaushalt, ergibt eine aktuelle Umfrage von Peter Hajek. Die Ergebnisse werden am Freitag, 5. September im Polit-Talk auf ATV diskutiert. Foto: Rainer Sturm / pixelio.de

Das macht den Sparkurs nötig: Die Statistik Austria hat aktuelle Zahlen, Daten und Fakten zum Budget vorgelegt. Hier einige Zitate aus der Präsentation und den Unterlagen zum gesamtstaatlichen Haushalt:

 

Sparkurs hat viele Ursachen

Die Ausgaben des Staates sind stärker gestiegen als die Einnahmen: Das erhöhte den Schuldenstand und macht einen Sparkurs erforderlich. Hier einige der Daten aus den Krisenjahren und ihren Folgen.

Präsentierte Daten zu Schuldenstand, die Sparkurs erfordern: Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Foto: Helmrich

Präsentierte Daten zu Schuldenstand, die Sparkurs erfordern: Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Foto: Helmrich

Hoher Anteil an Schulden

> Der Anteil der gesamten Schulden steigt auf 394,1 Mrd. Euro, das entspricht 81,1 Prozent der im Inland erbrachten Wirtschaftsleistung.

> Mit dem Wert von 81,1 Prozent liegt Österreich knapp unter dem EU-Durchschnitt von 82,4 Prozent. Eine höhere Schuldenquote als im Durchschnitt haben Finnland, Portugal, Spanien, Belgien, Frankreich, Italien und Griechenland. Als Richtwert gelten hingegen 60 Prozent.

> Acht EU-Länder sind in ein Defizitverfahren gerutscht: Rumänien, Frankreich, Polen, Slowakei, Ungarn, Belgien, Malta und Italien.

Krisen und Rezession haben Folgen

> Österreichs Wirtschaft setzte mit einem Minus von 1,2 Prozent ihren Sinkflug fort. Das bedeutet Rezession.

> Die Krisen verschafften der kurzen Phase der Budget-Überschüsse „ein jähes Ende“.

> Die Finanzierungskosten für die Schulden (Zinsen) steigen seit Juli 2022 an.

Hoher Staatsanteil

> Die gesamten Einnahmen des Staaten sind gemessen am Bruttoinlandsprodukt in Österreich mit 51,6 überdurchschnittlich hoch (EU: 46,1 Prozent). Hohe Lohnabschlüsse lassen die Einnahmen des Staates trotz Krise steigen. Doch die höheren Haushaltseinkommen nutzen nicht dem Konsum sondern erhöhen die Sparguthaben.

> Die Ausgaben des Staates sind in Österreich mit 56,3 Prozent des BIP gegenüber dem EU-Durchschnitt von 49,2 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich hoch.

> Gehaltsabschlüsse und Pensionen treiben die Ausgaben.

> Rund vier von zehn Euro gehen in die soziale Sicherung. Davon fließen zwei Drittel in die Kategorie „Alter“. Die Corona-Pandemie ist vorüber, doch die Gesundheitsausgaben steigen weiter an.

> Von den gesamten Schulden liegen 86,6 Prozent beim Bund, 13 Prozent bei Ländern und Gemeinden.

Quelle: Titel und Zitate aus der Präsentation der Statistik Austria durch Generaldirektor Univ.-Prof. Dr. Tobias Thomas und Maga. Kerstin Gruber, Direktion Volkswirtschaft am 31. März 2025 in Wien.