Europa- & Aussenpolitik
Almen im Fokus einer EU-Delegation

Europa auf Österreichs Almen. Niederösterreichs EU-Abgeordneter Alexander Bernhuber hat die Informationsreise des Petitionsausschusses des Europäischen Parlaments nach Österreich als „wichtiges und konstruktives Zeichen“ begrüßt. Die Delegation machte sich mit Bernhuber vom 14. bis 16. April ein Bild von den Herausforderungen in den Alpenregionen.
Bedeutung der Almen
„Es ist ein starkes Signal, dass sich EU-Abgeordnete aus verschiedenen Mitgliedstaaten selbst ein Bild vor Ort machen. Unsere Almen sind keine unberührte Natur, sondern über Generationen gewachsene Kulturlandschaften, die durch kleinstrukturierte, traditionelle Landwirtschaft erhalten bleiben – genau das muss auch auf EU-Ebene besser verstanden werden“, betonte Bernhuber beim Lokalaugenschein in der HBLFA Raumberg-Gumpenstein.
Wolf weiterhin Thema
Im Mittelpunkt der Reise standen die wachsenden Herausforderungen durch die zunehmende Wolfspopulation sowie die praktische Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR). Der Wolf stelle eine ernste Bedrohung für die traditionelle Almwirtschaft dar, warnte Bernhuber: „In Österreich haben wir eine kleinteilige Agrarstruktur – Herdenschutzmaßnahmen wie Zäune lassen sich vielerorts schlicht nicht realisieren. Wenn Almen aufgegeben werden, hat das weitreichende Folgen – für die Landwirtschaft, den Tourismus und das ökologische Gleichgewicht.“
Besonders forderte Bernhuber gezielte Maßnahmen bei Problemwölfen: „Wir brauchen endlich praktikable Lösungen. Eine gezielte Entnahme von problematischen Tieren ist kein Widerspruch zum Artenschutz, sondern eine notwendige Ergänzung, um unsere Kulturlandschaft verantwortungsvoll zu schützen.“
Österreichs Engagement führte zu Delegationsreise
Grundlage der Reise waren mehrere Petitionen aus Österreich, unter anderem von Bürgermeistern aus dem Gröbmingerland und dem ehemaligen Bundesrat Eduard Köck, die eine Neubewertung des Schutzstatus des Wolfs verlangen.
Bernhuber zeigte sich optimistisch: „Ich hoffe, dass die Eindrücke aus Österreich in zukünftige EU-Gesetzgebungsverfahren einfließen. Nur wer die Realität vor Ort kennt, kann auch realistische Regelungen schaffen.“ Besonders erfreut zeigte er sich darüber, dass auf Ratsebene der Schutzstatus des Wolfs bereits gesenkt worden sei: „Wir hoffen nun auf eine rasche Beschlussfassung noch vor dem Sommer im Europäischen Parlament.“
