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Ist das die Wende? Neue Wirtschaftsprognose gibt Hoffnung

Österreichs Wirtschaft wächst wieder und nimmt langsam an Fahrt auf. 2026 wird laut Prognose ein Wachstum von 1,1 % erwartet. Foto: iStock/feellife

Die überarbeitete volkswirtschaftliche Gesamtrechnung des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) lässt etwas Hoffnung aufkommen. Nach einer langen Phase der Rezession – ähnlich stark wie in Deutschland – nimmt die Erholung der österreichischen Wirtschaft langsam Fahrt auf. 

Es sind Zahlen, auf die man schon seit langer Zeit wartet. Österreichs Wirtschaft scheint die Talsohle überschritten zu haben und steht vor einem ersten leichten Anstieg. Glaubt man und stimmen die aktuellen Zahlen des WIFO, dann soll ab jetzt wieder ein Plus beim Wachstum stehen.

 

Wirtschaft wächst wieder

Am Dienstagvormittag wurden von den Wirtschaftsforschern die aktuellen Zahlen veröffentlicht. Um 0,3 % 2025 und 1,1 % 2026 soll das Wachstum laut Prognosen zulegen. Die Erholung wird vom privaten Konsum getragen, während der Warenaußenhandel zunächst noch schrumpft. Die Wohnbauinvestitionen ziehen dank sinkender Zinsen früher an als die Ausrüstungsinvestitionen. Moderate Lohnabschlüsse dämpfen 2026 die Reallohnzuwächse und verbessern die Ertragslage der Unternehmen. Die Inflationsrate wird im Prognosezeitraum sinken und die Arbeitslosenquote einen Plafond erreiche, heißt es auf der Homepage des WIFO.

 

 Energiepreise bremsen Anschluss auf Euro-Raum-Niveau

Aufbauend auf der kurzfristigen Vorausschau für das aktuelle und kommende Jahr prognostizierte das WIFO auch die mittelfristige Entwicklung für die Jahre 2027 bis 2030. Aufgrund unterschiedlicher Faktoren soll demnach das Wachstum in diesem Zeitraum in Österreich im Schnitt um 0,2 % geringer ausfallen als im Durchschnitt des Euro-Raums.

„Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern war der Anstieg der Energiepreise und der Lohnstückkosten hierzulande in den vergangenen Jahren höher. Dadurch hat insbesondere die energieintensive Exportwirtschaft auch mittelfristig Wettbewerbsnachteile. Weitere strukturelle Probleme bestehen bei der Integration von Migrant:innen, in der Erwerbsbeteiligung von Älteren, sowie im Bildungssystem. Vor diesem Hintergrund dürfte die österreichische Wirtschaft mittelfristig um 0,2 Prozentpunkte schwächer wachsen als der Durchschnitt des Euro-Raumes“, so Josef Baumgartner, einer der Autoren der mittelfristigen WIFO-Prognose.

 

Prognose ist Rückenwind für Stockers Formel

Mit dieser Prognose rückt auch das Versprechen von Bundeskanzler Christian Stocker ein Stück näher, der Anfang September mit seiner Formel 2-1-0 die Marschrichtung vorgab. Damals meinte der Kanzler wörtlich: „Wir wollen Österreich wieder nach vorne bringen. Nach zwei Jahren der Rezession soll unser Land im kommenden Jahr wieder ein Wirtschaftswachstum von zumindest einem Prozent erreichen und gleichzeitig die Inflation Schritt für Schritt in Richtung des Zielwerts von zwei Prozent senken.“