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Embraer statt Hercules – Bundesheer erneuert Transport‑Luftflotte
Nach fast sechs Jahrzehnten im Einsatz beginnt das Bundesheer mit der Erneuerung seiner Transport‑Luftflotte. Die erste C‑130 Hercules wird in den kommenden Tagen ausgemustert. Ihr letzter Flug führt von Linz‑Hörsching nach Wiener Neustadt, wo das Flugzeug künftig dem Jagdkommando als Übungskulisse dienen wird.
Übergangslösung mit Portugal
Um die Lufttransportkapazität bis zur Ankunft der neuen Embraer C‑390 zu erhalten, hat das Bundesheer eine Kooperation mit den portugiesischen Streitkräften geschlossen. Durch die Leihvariante bleibt die volle Transportfähigkeit erhalten, bis die ersten C‑390‑Flugzeuge im Jahr 2028 eintreffen.
„Die Verlängerung der Lebensdauer dieser Maschine würde deutlich mehr kosten als die Leihvariante mit Portugal für den Zeitraum, bis die erste neu angeschaffte C‑390 Embraer im Jahr 2028 kommt.“ Daher habe man sich – nicht zuletzt aus Kostengründen – für die Außerdienststellung der ersten Maschine beschlossen, erklärt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner in einer Aussendung.
Der Beschaffungsvorgang
Die drei C‑130‑Hercules wurden 2003 von der britischen Royal Air Force übernommen und haben seitdem über 18.000 Flugstunden absolviert. Die dauerhafte Nachbeschaffung wurde bereits 2021 initiiert und 2024 gemeinsam mit den Niederlanden im Rahmen eines Government‑to‑Government‑Geschäftsunterzeichnet.
Ab 2030 soll das Bundesheer über vier C‑390‑Flugzeuge verfügen. Die Entscheidung für das Modell wurde durch die gleichzeitige Beschaffung der schwedischen Streitkräfte unterstützt, was die Anschaffungskosten weiter senkt. (Zur-Sache berichtete)
Nutzung der ausgemusterten Hercules
Die ausrangierte Maschine wird dem Jagdkommando als realistische Übungskulisse zur Verfügung gestellt. Dadurch können laut Tanner dem Jagdkommando „realistische Übungsmöglichkeiten“ geboten werden „Diese außer Dienst gestellte Hercules wird dazu einen wichtigen Beitrag leisten.“
Einsatzbereiche der Transportflotte
Die Transport‑Luftflotte des Bundesheeres wird für folgende Aufgaben genutzt:
- Versorgung und Rotation von Truppen bei Auslandseinsätzen
- Verlegung von Soldaten zu internationalen Einsätzen oder Übungen
- Transport von Gerätschaften zu Einsatzorten
- Fallschirmsprung‑Ausbildung
- MEDEVAC‑Einsätze (medizinische Evakuierung und Betreuung)
Weitere Hercules noch bis 2030 im Dienst
Die beiden verbleibenden C‑130‑Hercules bleiben bis 2030 im Einsatz, bis die Umstellung auf die C‑390‑Flotte vollständig abgeschlossen ist. Mit der Leihvariante und dem geplanten Neubeschaffungsprogramm stellt das Bundesheer sicher, dass die Transportkapazität auch während der Übergangsphase uneingeschränkt zur Verfügung steht.





