Europa- & Aussenpolitik

Kocher sieht Afrika als Zukunftsmarkt

Laut Studie des Wirtschaftsministeriums unter Minister Martin Kocher ist Afrika für österreichs Unternehmen ein Zukunftsmarkt mit hohen Potenzialen. Foto: iStock / peterschreiber.media

Afrika wird in der heimischen Wirtschaft immer noch nicht als Zukunftsmarkt am Radar wahrgenommen. Eine Studie des Arbeits- und Wirtschaftsministerium soll das nun ändern. Österreichs Exportanteil nach Afrika von lediglich 1,1 Prozent soll sich deutlich erhöhen.

In der Studie „Top Länder und Megatrends in Subsahara Afrika: Chancen für die österreichische Wirtschaft“, des Arbeits- und Wirtschaftsministeriums, wurden anlässlich des am Dienstag stattfindenden „Afrika Day 2023“die Dynamik des wachsenden Markts am gesamten Kontinent sowie die Potenziale, je nach Region, Land, und Branche herausgearbeitet. So gehören viele Länder Subsahara-Afrikas zu den dynamischsten Volkswirtschaften der Welt und haben in Zeiten der COVID-Pandemie hohe Resilienz gezeigt.

 

Viele Möglichkeiten für rot-weiß-rote Unterenehmen

Bevölkerungswachstum, Bedarf in den Bereichen Konsum und Infrastruktur sowie steigende Ansprüche der wachsenden Mittelschicht eröffnen österreichischen Unternehmen vielfältige Möglichkeiten, ist sich das Wirtschaftsministerium sicher. Österreichs Handelsvolumen mit Afrika betrug im Jahr 2021 rund 1,9 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anteil von lediglich 1,1 Prozent der heimischen Gesamtexporte und zeigt, das Potenzial, das noch ausgeschöpft werden kann.

 

Kocher will Offensive in Afrika

Wirtschaftsminister Kocher seiht die Rahmenbedingungen gegeben, Österreichs Exporte in Afrika zu intensivieren und setzt auf eine internationalisierungsoffensive. Dabei sieht Kocher auch die EU in der Pflicht. „Afrika ist ein Zukunftsmarkt. Die Studie zeigt, dass in vielen afrikanischen Staaten südlich der Sahara ein großes Potential für österreichische Exportbetriebe besteht. Daher ist es unser Ziel, heimische Betriebe künftiger noch stärker bei der Internationalisierung ihrer Geschäftstätigkeit und der Erschließung von Märkten zu unterstützen. Diese Strategie muss Hand in Hand gehen mit europäischen Initiativen für die afrikanische Wirtschaft, aber auch mit den vielen Initiativen internationaler Organisationen“, so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.

 

Über die Studie

Die vorgestellte Studie wurde von Prof. Dr. Philipp von Carlowitz (Hochschule Reutlingen, Deutschland) verfasst und soll neben dem Aufzeigen von Marktpotentialen als Entscheidungsgrundlage für eine mögliche Marktbearbeitung dienen. Zudem ist sie ein Beitrag zu einer faktenorientierten Diskussion über Chancen und Herausforderungen im beobachteten Themenfeld. Als besondere Fokusländer aus österreichischer Sicht wurden Nigeria, Äthiopien, Kenia, Ghana, Tansania, Côte d’Ivoire und Senegal identifiziert. Bedeutende Geschäftsfelder sind etwa der Ausbau erneuerbarer Energie sowie der Aufbau eines widerstandsfähigen Landwirtschaftssektors, auch im Bereich IKT-Infrastruktur, der Expansion von Verkehrsinfrastruktur, der Wasserversorgung sowie der Schaffung einer funktionierenden Abfall- und Abwasserwirtschaft zeigt die Studie Potentiale auf. Die vorgestellte Studie finden Sie hier.

Der Afrika Day 2023 findet morgen im Rahmen der Internationalisierungsoffensive „go-international“, einer gemeinsamen Initiative des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft und der Wirtschaftskammer Österreich statt.