Innenpolitik
45.000 Einsätze, 8.800 Festnahmen, 335.000 Identitätsfeststellungen – SRK legt Bilanz
Seit ihrer Einführung im Jahr 2021 haben die Schnellen Reaktionskräfte (SRK) in Österreich die Polizeiarbeit bei Einsätzen mit erhöhtem Gefährdungspotenzial deutlich verstärkt. Die SRK gliedern sich in Schnelle Interventionsgruppen (SIG) und Bereitschaftseinheiten (BE) und orientieren sich an der bewährten Wiener Sondereinheit WEGA.
SRK in Zahlen
In den fast vier Jahren seit ihrer Gründung wurden knapp 45.000 SIG‑Einsätze registriert. Dabei konnten über 8.800 Personen festgenommen und rund 335.000 Identitätsfeststellungen durchgeführt werden. Die Bereitschaftseinheiten unterstützen täglich Bezirks‑ und Landes‑übergreifende Streifendienste, Großveranstaltungen, Demonstrationen und Schwerpunktkontrollen im öffentlichen Raum.
„Diese Einheiten erhöhen die Sicherheit der Bevölkerung bei Sonderlagen, insbesondere auch in ländlichen Regionen“, erklärt Innenminister Gerhard Karner in einer Aussendung des Ministeriums am Donnerstag.
Struktur und Personal
Die SRK‑Stützpunkte befinden sich in allen Bundesländern außer Wien, in Niederösterreich zusätzlich in Traiskirchen. Insgesamt sind etwa 350 Polizisten in den Schnellen Interventionsgruppen und rund 450 in den Bereitschaftseinheiten im Dienst.
Ausrüstung und Ausbildung
Die Einheiten sind mit ballistischer Schutzausrüstung, Medic‑Packs und speziellen Einsatzfahrzeugen ausgestattet. Die Ausbildung umfasst intensives Schieß‑ und Einsatztaktiktraining, taktische Verwundetenausbildung sowie Kommunikationstrainings für Erstsprecher im Umgang mit Tatverdächtigen.
Aufsehenerregende Einsätze 2025
Im Januar 2025 wurden SIG‑Kräfte nach mehreren Schüssen zu einer Wohnung in Graz entsandt. Dort konnte ein Mann festgenommen und mehrere Schreckschusspistolen sichergestellt werden. Im März erfolgte ein Einsatz in Innsbruck, bei dem ein Mann, der eine Person mit einem Messer verletzt hatte, festgenommen wurde. Derselbe Monat brachte weitere Erfolge: In Niederösterreich wurde ein Mann, der sich von der Polizei erschießen lassen wollte, unverletzt gesichert. In Kärnten gelang die Festnahme eines Tatverdächtigen nach einem bewaffneten Raubüberfall.
Im April wurde in Knittelfeld eine Betreuerin per Videotelefonat mit einer Schusswaffe bedroht. Die Täterin befand sich zu diesem Zeitpunkt im Zug nach Knittelfeld. SIG‑Kräfte positionierten sich am Bahnhof und nahmen den Mann noch im Zug fest.
Einsatz bei Amoklauf in Graz
Der tragische Amoklauf an einer Grazer Schule im Juni 2025 war ein weiterer Prüfstein: SIG‑ und Cobra‑Kräfte übernahmen die Durchsuchung und Sicherung des Gebäudes, fanden den Schützen leblos und evakuierten zahlreiche Schüler sicher. In Salzburg gelang im selben Monat ein erfolgreicher Tasereinsatz, der einen Mann daran hinderte, sich selbst zu verletzen. Im August retteten SIG‑Beamte in der Steiermark durch sofortige Reanimationsmaßnahmen das Leben einer Frau.
Sicherheit durch SRK wurde erhöht
Die Schnellen Reaktionskräfte haben seit ihrer Einführung die Sicherheitslage in Österreich spürbar verbessert. Durch schnelle Einsatzbereitschaft, einheitliche Ausbildung und moderne Ausrüstung konnten zahlreiche gefährliche Situationen entschärft, zahlreiche Personen festgenommen und die Identität von Tausenden überprüft werden. Die SRK tragen damit maßgeblich zur Sicherheit der Bevölkerung, insbesondere in ländlichen Regionen, bei.





