Innenpolitik

Erneut SPÖ-Landeschef gegen Babler Linie

Mit Kritik reagierte die Wirtschaft auf die Ankündigungen von SPÖ-Vorsitzendem Andreas Babler für höhere Steuern und niedrigere Arbeitszeit. Foto: SPÖ/David Višnjić

Nachdem es bereits aus mehreren Bundesländern parteiinterne Kritik am Kurs des neuen SPÖ-Bundesvorsitzenden und Klubobmann Andreas Babler gab, kommt selbst in der Hochphase der politischen Sommerpause erneut ein Zwischenruf Richtung Babler. Diesmal aus Tirol und zwar in Person des dort ranghöchsten SPÖ’lers, Landesparteichef Georg Dornauer.

 

Serie der Kritik reißt nicht ab

Nach dem burgenländischen Ex-Bundesratspräsident, dem Linzer SPÖ-Bürgermeister und Wiens mächtigen Landesparteichef, holt nun auch Tirols SPÖ-Chef Georg Dornauer als vierter hochrangiger SP-Funktionär zur Kritik gegen den eigenen Bundesparteivorsitzenden aus.

War die Kritik aus dem Burgenland und Oberösterreich noch inhaltlicher Natur und bei Ludwig zur Statutenrefom, die sich Babler wünscht, findet Dornauer bei der Koalitionsfrage deutliche Worte an seinen Genossen.

 

Dornauer gegen Bablers Koalitionsaussage

Bablers Bestreben, nach der nächsten Wahl an der ÖVP vorbei eine Koalition bilden zu wollen, kommt bei Dornauer überhaupt nicht gut an. Wie mehrere Medien berichten, spricht sich Dornauer explizit für eine Koalition mit der ÖVP aus. Eine völlig konträre Position zum neu gewählten SPÖ-Bundesvorsitzenden Babler. „Das würde ich nicht tun“, wird Dornauer zum Thema Koalition ohne die ÖVP in mehreren Medien zitiert.

Er verweist dabei auf  die neue Regierung in Tirol, in der sich die SPÖ in einer „ruhigen, verlässlichen und unaufgeregten Koalition“ mit der ÖVP befindet. Das müsse auch im Bund „das Ziel“ sein, wird Dornauer weiter zitiert.

 

Inhaltliche Differenzen in SPÖ

Aber auch inhaltlich stoßen dem Tiroler ein paar Ansagen Bablers offenbar sauer auf. So fordert Dornauer eine harte Migrationslinie der Bundespartei und keine Aufweichung. Diese solle laut Dornauer „pragmatisch, restriktive“ sein.

Dornauer überrascht zudem mit der Ansage, gegen eine 32-Stundewoche zu sein, wie sie Babler fordert. „Ich tue mir hier in Tirol schwer, den Menschen zu erklären, wie wir das umsetzen wollen“, verwiest Dornauer laut Medienberichten auf den Arbeitskräftemangel.