Innenpolitik

Finanz verfolgt täglich 30 internationale Steuerbetrüger

Österreich Behörden deckten einen Österreicher auf: Firmensitz auf den Britischen Jungferninseln (Bild), ein Wohnsitz in Hong Kong. Foto: Hans-Dieter Buchmann, pixelio.de

Die Kriminalität ist international – aber die Bekämpfung ebenso. Österreichs Finanz betreibt ein Amt für Betrugsbekämpfung. Dort ist die Zentralstelle Internationale Zusammenarbeit angesiedelt. Diese bearbeitete im Jahr 2021 mehr als 9.000 Fälle, um 2.000 mehr als im Jahr 2020. Finanzminister Magnus Brunner spricht von einer „schlagkräftigen Einheit“.

 

Polizei wurde international

„Angesichts steigender Zahlen bei grenzüberschreitenden Betrugsversuchen ist es besonders wichtig, dass die Finanzverwaltungen verschiedener Länder ebenfalls eng zusammenarbeiten“, erklärte Finanzminister Magnus Brunner in einer Bilanz der Kooperation.

 

Bezüge aus Liechtenstein nicht versteuert

Das Finanzressort berichtete von einigen Beispielen erfolgreicher internationaler Ermittlungen:

Ein Österreicher vermittelte hier und in Liechtenstein auch Arbeitskräfte. Doch weder er noch diese Personen haben die aus Liechtenstein bezogenen Einkünfte offengelegt. Sie mussten 270.000 Euro an Einkommenssteuer nachzahlen.

Bei einer Baustellenkontrolle in Österreich und weiteren Ermittlungen des Teams Eurofisc-Europol-Geldwäsche und der Finanzpolizei wurde Geldwäsche im Umfang von 6,5 Mio. Euro aufgedeckt.

Eine Offshore-Gesellschaft auf den British Virgin Islands gehörte zu einigen Anteilen einer Treuhand-Gesellschaft – doch der wahre Machthaber war ein in Hong Kong lebender Österreicher.

 

Schlagkräftige Einheit

Die Zentralstelle Internationale Zusammenarbeit „ist eine schlagkräftige Einheit“, erklärte Brunner. Diese würde alle internationalen Betrugsformen wirksam bekämpfen, von klassischer Steuerhinterziehung über Scheinfirmen bis zu Geldwäsche.