Innenpolitik

Frauenanteil in der Politik auf stabilem Hoch

Der Frauenanteil in der Politik ist auf ein stabiles Hoch angestiegen, könnte aber in einigen Bereichen noch gesteigert werden. Im Bild die nunmehrige Salzburger Landeshauptfrau Karoline Edtstadler noch als Europaministerin bei einem Hearing in Parlament. Foto: Florian Schrötter

In Österreich bekleiden zur Jahresmitte 2025 auf Bundesebene mehr Frauen ein Regierungsamt als im Vorjahr. Sowohl in der Bundesregierung als auch in den Landesregierungen beträgt der Frauenanteil durchschnittlich über 40 %.  Dies ist laut Europarat die sogenannte „kritische Masse“, wonach Frauen in der Politik nicht nur repräsentiert sondern auch Entscheidungsträgerinnen sind, ergibt eine Studie des von Dr. Werner Zögernitz geleiteten Instituts für Parlamentarismus und Demokratiefragen.

 

Frauenanteil über Richtwert von 30 Prozent

International wird ein Anteil von zumindest 30 % an Frauen in der Politik empfohlen. Diese Zielvorgabe wird in Österreich von den meisten politischen Instanzen erfüllt.  Sogar auf Kommunalebene hat sich der Frauenanteil in den letzten Jahren deutlich verbessert. Hier einige der Ergebnisse der Analyse, wie sie vom Institut erhoben und jetzt veröffentlicht wurden:

Bundesregierung

Mit einem Frauenanteil von 42,9 % – seit Bildung der Regierung im März dieses Jahres – liegt die österreichische Bundesregierung nun weit über dem Durchschnitt der EU-Staaten (33,0 %). An der Spitze liegen Finnland (57,9 %), Belgien (53,3 %), Frankreich und Estland mit je 50,0 % und Spanien (47,8 %). Von den 14 Regierungsmitgliedern in Österreich sind 6 weiblich – das sind 42,9 % – und damit deutlich mehr als im Jahr davor (mit 35,7 %). Nimmt man die 7 Staatssekretärinnen und Staatssekretäre dazu (davon 4 Frauen), so sind von den 21 Mitgliedern der Bundesregierung 10 weiblich. Das ist ein Prozentsatz von 47,6 % und damit mehr wie im Vorjahr (mit 44,4 %).

Nationalrat

Die Zahl der weiblichen Abgeordneten beträgt derzeit 66 von insgesamt 183 Mandataren, gleich wie im Jahr davor. Das ist ein Anteil von 36,1 % und damit weniger als im Jahr davor mit 40,4 %. Die 66 weiblichen Abgeordneten teilen sich auf die Klubs wie folgt auf: 19 ÖVP, 17 SPÖ, 13 FPÖ, 9 Grüne und 8 Neos.

Bundesrat

Von den nunmehr 60 Bundesräten sind derzeit 24 weiblich. Das ist ein Anteil von 40,0 %, im Vorjahr waren es noch 46,7%. Die 24 Bundesrätinnen verteilen sich auf die Bundesratsfraktionen wie folgt: 10 ÖVP, 6 SPÖ, je 4 FPÖ und Grüne.

EU-Parlament

Von den nunmehr 20  österreichischen Mitgliedern des Europäischen Parlaments sind 8 weiblich. Das ist ein Prozentsatz von 40,0 %, im Vorjahr waren es 7 von 19 Mitgliedern und somit 36,8 %. Die 8 Frauen verteilen sich folgendermaßen auf die parlamentarischen Klubs: je zwei bei ÖVP, SPÖ und FPÖ, je eine bei Grünen und Neos.

Landesregierungen

In Österreich gibt es derzeit 74 Mitglieder von Landesregierungen, wenn man darin die fünf nicht amtsführenden Stadträte in Wien einrechnet; per Anfang Juli 2025 sind davon 30 weiblich. Das ist ein Prozentsatz von 40,5 %.  Im Vorjahr waren es 38,4 % (28 weiblich von 73).

Weitere Informationen zum Frauenanteil in der Politik und Download der Studie HIER

Der Anteil an Frauen in der Kommunalpolitik steigt an: HIER

Der Frauenanteil in der Politik ist auf ein stabiles Hoch angestiegen, könnte aber in einigen Bereichen noch gesteigert werden. Im Bild die nunmehrige Salzburger Landeshauptfrau Karoline Edtstadler noch als Europaministerin bei einem Hearing in Parlament. Foto: Florian Schrötter
Der Frauenanteil in der Politik ist auf ein stabiles Hoch angestiegen, könnte aber in einigen Bereichen noch gesteigert werden. Im Bild die nunmehrige Salzburger Landeshauptfrau Karoline Edtstadler noch als Europaministerin bei einem Hearing in Parlament. Foto: Florian Schrötter