Innenpolitik

Neue Dynamik auf dem Arbeitsmarkt

Foto: BKA/ Andy Wenzel

In Österreichs Wirtschaft zeigen sich erste Zeichen einer neuen Dynamik, vor allem in der Industrie. Aufschwung und Beschäftigung werden mit Budgetmitteln und teils neuen Initiativen unterstützt. „Wir werden uns aus der Krise hinausinvestieren“ – das war der Tenor in der Präsentation aktueller Daten durch vier für Finanzen, Wirtschaft und Standort zuständigen Bundesminister.

 

Mobilität belebt die Wirtschaft

Die aktuellen regionalen Daten aus Vorarlberg zeigen, dass Mobilität und wirtschaftliche Entwicklung parallel verlaufen, berichtete Finanzminister Gernot Blümel. „Das ist eine gute Nachricht für die Zukunft“, sagte Blümel. Lockerungen zahlen sich wirtschaftlich aus, sofern sie möglich sind. Unterstützung sei für die Wirtschaft weiterhin erforderlich, daher hätten die Gemeinden als „wesentliche Investoren“ rund 2,5 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt bekommen. Aus der darin enthaltenen Liquiditätshilfe von 1,5 Mrd. Euro seien bereits 700 Mio. Euro an die Gemeinden überwiesen worden, um in den Regionen Arbeitsplätze und Wertschöpfung zu erhalten.

 

Dynamik auf dem Arbeitsmarkt

Die Daten des Arbeitsmarktes würden belegen, dass die Qualifikationsoffensive wirkt und sich bewährt hat, berichtete Arbeitsminister Martin Kocher. Diese Woche sei mit 386.000 arbeitslos gemeldeten Personen die Arbeitslosigkeit um 7.000 Personen gesunken. Rund 75.000 Personen seien in Schulung. Derzeit seien krisenbedingt rund 81.000 Personen arbeitslos gemeldet, aber es gebe keine Erhöhung bei den Voranmeldungen für Kurzarbeit. „Wir sehen Dynamik und einen positiven Trend am Arbeitsmarkt“, sagte Kocher. Derzeit seien 70.000 offene Stellen ausgeschrieben, 40.000 davon seien erst im Februar gemeldet worden. Um auch die Mobilität von Arbeit- und von Dienstnehmern zu erhöhen, werden die Einkommensgrenzen für die Zuerkennung von Mobilitätsbeihilfen angehoben: diese Beihilfe wurde bisher bei Einkommen bis zu 2.000 Euro gewährt, nun bis zu einem Einkommen von 2.700 Euro; ebenso erhöht wurden die Unterstützung bei Fahrt- und bei Mietkosten. Die Verdoppelung der Empfänger dieser Unterstützungen soll die Mobilität und damit die Dynamik am Arbeitsmarkt fördern, so Kocher.

 

70.000 Jobs durch Energiewende

„Wir werden uns aus der Krise hinausinvestieren“, sagte die für Klimaschutz zuständige Bundesministerin, Eleonore Gewessler. Mit den Klimaschutzmaßnahmen und mit dem Programm für den Ausbau erneuerbaren Energie werden jetzt jährlich rund eine Milliarde Euro in grüne und sichere Arbeitsplätze investiert. Eine heute – Dienstag, 23. März 2021 – veröffentlichte Studie der Johannes Kepler-Universität Linz zu Klimaschutz und Arbeitsplätzen spricht in diesem Zusammenhang von bis zu 70.000 Arbeitsplätzen, die damit in Österreich geschaffen und gesichert werden. Die erneuerbaren Energien, die Österreich verstärkt ausbaut, böten erhebliche Potenziale für den Arbeitsmarkt: in der Photovoltaik bis zu 30.000 Jobs, in der Wasserkraft 24.000, in der Windkraft 11.000 – und die Biomasse würde ebenfalls 4.200 Jobs schaffen oder sichern.

 

Einkauf in Österreich

Den eindringlichen Appell, in Österreich einzukaufen, richtete Digitalisierungs-Ministerin Margarethe Schramböck an die Öffentlichkeit. Einschlägigen Statistiken zufolge, hätten Österreicher im vorigen Jahr um rund 7,3 Mrd. Euro via Internet eingekauft. Von diesem erheblichen Volumen des E-Commerce verbleibt aber nur 1 % bei Betrieben in Österreich: „99 % dieser 7,3 Mrd. Euro fließen ins Ausland“, so Schramböck. Hier bestehe aus Sicht Österreichs Handlungsbedarf, umso mehr, als lediglich ein Viertel des Handels eine online-basierte Vertriebsstruktur zur Verfügung habe. Um mehr an online-Vertrieben zu erschließen, wurde vor wenigen Tagen ein mit 15 Mio. Euro dotiertes E-Commerce-Paket aufgelegt. Damit sollen online-Shops und online-Geschäftsmodelle unterstützt werden. Diese Förderungen sind ein Anteil der Investitionen und nicht zurückzuzahlen. Schramböck: „Das ist Cash für Unternehmen, die investieren.“