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Österreichische Teststrategie wird international Vorbild

Foto: Florian Schrötter

In Österreich ist Anfang Februar eine Testoffensive gestartet, die es ermöglicht gezielte Öffnungsschritte zu setzen. Dabei testet Österreich so viel wie kaum sonst ein Land. Für den groß angelegten Einsatz von gratis-Schnelltests wurde die österreichische Regierung zunächst kritisiert. Jetzt gibt es internationales Lob: Dieses reicht von der „NZZ“, über deutsche Medien wie „Spiegel“ und das deutsche Fernsehen, bis hin zum amerikanischen „Wallstreet Journal“. Jetzt wollen andere Länder wie Deutschland nun nachziehen.

Die österreichische Strategie zur Bekämpfung des Corona Virus ist erfolgreich. Das bestätigen die aktuellen Zahlen und Fakten. Österreich verfolgt dabei eine andere Strategie als Deutschland: Durch kontrolliertes, breit ausgebautes Testen werden Öffnungen des gesellschaftlichen Lebens ermöglicht.

 

Spahn folgt dem österreichischen Weg

Dass die Zurverfügungstellung von freiwilligen kostenlosen Tests eine wirksame Maßnahme ist, kannte inzwischen auch die deutsche Regierung an. „Ab 1. März sollen alle Bürger kostenlos von geschultem Personal mit Antigen-Schnelltests getestet werden können.“ So kündigte der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn den Einsatz von Tests in Deutschland an. In Österreich mag man einer dieser Meldung kaum einen Nachrichtenwert zuordnen: Eine Testoffensive besteht hierzulande schon seit November 2020.

Die Zahlen sprechen für sich:

 

Bevölkerung 1,3-Mal durchgetestet

Laut dem Robert-Koch-Institut gab es in Deutschland seit dem Beginn der Corona-Pandemie circa 42 Millionen Tests, in Österreich 11 Millionen. Mit anderen Worten: Die deutsche Bevölkerung wurde lediglich ein halbes Mal durchgetestet, die österreichische hingegen knapp 1,3-mal. So konnten nicht nur zahlreiche Cluster im Vorhinein verhindert werden, sondern auch wirksam Risikogruppen geschützt werden.

 

Deutlich mehr Testkapazität

Laut dem Robert-Koch-Institut gibt es in Deutschland derzeit eine ungefähre Testkapazität von 2,5 Millionen Tests pro Woche. In Österreich sind 3,5 Millionen Tests pro Woche möglich. Setzt man diese Zahl in Relation zur Gesamtbevölkerung, wird erst deutlich, wie erfolgreich Österreich seine Testoffensive forciert.

Nicht nur die theoretischen Testkapazitäten liegen in Österreich weit über denen in Deutschland es wird auch in der Praxis mehr getestet. So wurden in Österreich letzten Freitag 270.000 Testungen durchgeführt. Tagesdaten kommuniziert das Robert-Koch-Institut nicht, die absoluten Testzahlen in den letzten Wochen lagen bei ungefähr 1 Million Tests.

 

Durch Tests zur Lockerung

In Österreich wird es jedem Bürger ermöglicht, sich in Eigenverantwortung davor zu schützen, selbst zum Ansteckenden zu werden und Öffnungsschritte wie der lange ersehnte Friseurbesuch durch einen negativen Antigen Test ermöglicht. Nicht zuletzt kann man sich Schritte erlauben, die in Nachbarländern noch in weiter Ferne legen und etwa den Handel entlasten, der in Deutschland mittlerweile seit 16.12 geschlossen hat. Auch die Gastronomie dürfte in Österreich auf eine Öffnung blicken, die wiederum durch negative Corona-Tests ermöglicht wird.