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Deutschförderung: Bundesregierung beschließt Paket

Die Bundesregierung baut die Maßnahmen zur Deutschförderung aus. Foto: iStock/Stadtratte

Die Bundesregierung hat ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Weiterentwicklung der Deutschförderung beschlossen. Ziel ist es, die Sprachkompetenz von Schülerinnen und Schülern mit nicht-deutscher Muttersprache deutlich zu verbessern und ihnen eine rasche Integration in den Regelunterricht zu ermöglichen.

 

Massiver Anstieg des Förderbedarfs

Derzeit erhalten rund 48.400 Kinder und Jugendliche an Österreichs Pflichtschulen im außerordentlichen Status gezielte Sprachförderung – eine Steigerung von etwa 54 Prozent gegenüber dem Schuljahr 2020/21. Besonders hoch ist der Anteil in Wien, wo 15,3 Prozent der Schülerinnen und Schüler im außerordentlichen Status unterrichtet werden. Kritik dazu gab es bereits von der Wiener Volkspartei (Zur-Sache berichtete) Österreichweit sind es 7,7 Prozent.

Die Kenntnis der Unterrichtssprache Deutsch ist eine wesentliche Grundvoraussetzung für Schulerfolg, Integration in den Arbeitsmarkt sowie gesellschaftliche Teilhabe, heißt es im Ministerratsvortrag des Bildungsministeriums. Der Handlungsbedarf sei auch durch internationale Vergleichsstudien wie PISA 2022 unterstrichen worden, die signifikante Leistungsunterschiede zwischen Schülerinnen und Schülern mit und ohne Migrationshintergrund aufzeigen.

 

Zentrale Maßnahmen ab 2025/26

Ab dem Schuljahr 2025/26 wird die Zahl der Planstellen für diese Sprachförderung von derzeit 577 auf 1.300 fast verdoppelt. Diese Mittel sollen gezielt bedarfsorientiert verteilt werden, um die Qualität des Unterrichts weiter zu steigern.

Zudem wird das bestehende Fördermodell ab 2026/27 überarbeitet. Es soll flexibler und schulautonomer gestaltet werden, unter Einbindung von Expertinnen und Experten sowie auf Basis bereits bestehender Evaluierungen.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der gezielten Ausweitung von Aus-, Fort- und Weiterbildungsangeboten für Lehrkräfte im Bereich Deutsch als Zweitsprache (DaZ) und Deutsch als Fremdsprache (DaF).

 

Deutschförderung auch außerhalb der Schulen

Neben dem Unterricht sollen auch außerschulische Initiativen wie Lesepatenschaften stärker gefördert werden, um insbesondere die Lesekompetenz zu verbessern. Zusätzlich wird ein Bildungsportfolio eingeführt, um den Bildungs- und Entwicklungsstand der Kinder beim Übergang in die Volksschule besser dokumentieren und verfolgen zu können.