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Frauen sollen mit digitaler Kompetenzoffensive gestärkt werden
Der nationale Digital Skills Indicator (DSI) verdeutlicht einen Geschlechterunterschied in den digitalen Kompetenzen: Während laut einer Studie 66 % der Männer über zumindest grundlegende digitale Kenntnisse verfügen, beträgt dieser Anteil bei Frauen lediglich 61 %. Jetzt sollen 4.500 kostenlose Workshops in allen Gemeinden den Gender Gap im Digitalen beseitigen.
Um die Chancen der Digitalisierung vollständig zu nutzen, sind digitale Kompetenzen von entscheidender Bedeutung. Diese ermöglichen eine aktive Teilhabe an einer modernen, digital geprägten Gesellschaft, sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld, heißt es am Dienstag in einer Presseaussendung des Finanzministeriums.
Junge Frauen führend, ältere mit Aufholbedarf
Positiv ist, dass Frauen in der Altersgruppe von 16-24 Jahren bei den digitalen Kompetenzen führend sind. Hier verfügen 81 % von ihnen über grundlegende digitale Fähigkeiten, im Vergleich zu 77 % der Männer.
Die größte Herausforderung liegt jedoch in der Gruppe der 64-75-Jährigen, weil hier mit 54 % mehr als doppelt so viele Männer wie Frauen über grundlegende digitale Kompetenzen verfügen.
Raab: „Wollen Frauen im höheren Alter helfen“
Frauenministerin Susanne Raab und Florian Tursky, Staatssekretär für Digitalisierung, nehmen sich nun diesem Thema an und wollen die digitalen Kompetenzen fördern und stärken. „Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass wir digitale Kompetenzen bei Frauen in gewissen Altersgruppen deutlich stärken müssen. Mit der Digitalen Kompetenzoffensive wollen wir gerade jene im höheren Alter helfen, wichtige digitale Fähigkeiten zu erlernen, um beispielsweise Online-Termine bei Ärzten zu vereinbaren oder andere digitale Dienste nutzen zu können“, so die Ministerin.
Um das zu erreichen, werden nun in ganz Österreich 4.500 Workshops angeboten. Ziel ist es, dass in jeder Gemeinde mindestens ein Workshop stattfindet. (Zur-Sache berichtete)
Tursky mit Appell kostenlosen Workshop zu nutzen
„Um diesen Gender Gap insbesondere bei älteren Menschen zu schließen, rollen wir in ganz Österreich ein niederschwelliges Angebot aus. Wir werden in allen Gemeinden und im ganzen Land rund 4.500 kostenlose ‚Digital Überall‘-Workshops direkt vor Ort durchführen und damit die digitale Chancengerechtigkeit gezielt erhöhen. Ich lade alle Bürgerinnen und Bürger ein, diese kostenlosen Workshops zu nutzen. Alle Informationen sind unter: www.digitalaustria.gv.at/kompetenzen zu finden“, so Staatssekretär für Digitalisierung Florian Tursky.
Workshops starten im Sommer
Ab Sommer soll somit die Digitalisierung direkt vor die Haustür gebracht werden, indem allen Gemeinden die Möglichkeit angeboten wird, Workshops zu buchen, um ihre Bürgerinnen und Bürger fit für die digitale Welt zu machen. Die Workshops decken eine Vielzahl von Themen ab, von der Bedienung digitaler Geräte über Cybersicherheit bis hin zum Umgang mit künstlicher Intelligenz.
Initiative zur Förderung weiblicher IT-Fachkräfte
Ein weiterer Schwerpunkt der Digitalen Kompetenzoffensive liegt in der Steigerung von IT-Expertinnen und -Experten. Bis 2030 soll Österreich über mehr als 200.000 IT-Fachkräfte verfügen. Dabei soll neben der quantitativen Steigerung auch ein besonderes Augenmerk auf die Förderung von Frauen in der IT-Branche gelegt werden.
„Wir wollen diesem Fachkräftemangel entschieden begegnen. Dazu planen wir unter anderem einen Fördercall für ‚IT-Experts‘. Dabei sollen auch moderne Rollenbilder sichtbar gemacht werden. Unser Ziel ist es dadurch, Geschlechterstereotype abzubauen und so besonders Frauen im IT-Bereich zu stärken. Maßnahmen wie diese zum Empowerment und zur Stärkung von Frauen sind auch eine zentrale Zielsetzung im Österreichplan unseres Bundeskanzlers“, so Tursky abschließend.
Die Initiative fit4internet bietet Tests an, um die eigene digitale Kompetenz zu prüfen.