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„Es geht um Generationengerechtigkeit“

Beim Pensionssystem und den Reformen geht es um Generationengerechtigkeit, erklärte ÖVP-Abgeordnete Heike Eder im Nationalrat. Foto: Johannes Zinner

Schon wegen der Generationengerechtigkeit trifft das Pensionspaket auf breite Zustimmung, auch bei der Wirtschaft. Und alle drängen auf weitere Schritte. Das Paket wurde vom Nationalrat im Juli-Plenum verabschiedet.

 

Senioren wollen Expertise erhalten

„Unser gutes Pensionssystem dauerhaft zu sichern muss unser aller Ziel sein – fair und generationengerecht ”, erklärte ÖVP-Abg. Elisabeth Scheucher-Pichler, Mitglied des Bundesvorstandes des Österreichischen Seniorenbundes (ÖSB) und Landesobfrau des Kärntner Seniorenbundes, bei der Debatte zur Teilpension im Nationalrat. Die neue Teilpension sei zu begrüßen, denn: “Wir brauchen die ältere Generation in unseren Betrieben, weil sie einen enormen Wissensschatz hat. Die Teilpension bringt die Chance, diese Expertise zu erhalten und jüngere Kolleginnen und Kollegen begleiten zu können.” Auch das trägt zu Generationengerechtigkeit bei.

Eine weitere – positive – Maßnahme sei die Einführung einer Flat Tax, um Arbeiten nach dem gesetzlichen Pensionsantritt steuerlich attraktiver zu gestalten: “Wir wollen Eigenverantwortung forcieren, die soziale Sicherheit stärken und den Wohlstand sichern”, meinte Scheucher-Pichler.

 

Jugend wünscht Generationengerechtigkeit

„Es geht um Generationengerechtigkeit“ sagte ÖVP-Abgeordnete Heike Eder in der Debatte des Nationalrats zum Pensionspaket. Eder machte ausdrücklich auf den Blickwinkel der Jugend aufmerksam. Die Teilpension und das Pensionspaket seien zu begrüßen, weil sie auch die demografische Entwicklung berücksichtigen. Die Menschen in Österreich leben heute zehn Jahre länger als in den Siebziger Jahren, gehen aber im gleichen Lebensalter in Pension, wo sie länger verbleiben. Das Umlagesystem komme unter Druck: Vor fünfzig Jahren entfielen auf einen Pensionsbezieher noch vier erwerbstätige Personen, heute nur mehr – statistisch – 1,7 erwerbstätige Personen.

Ein weiterer positiver Effekt der höheren Beschäftigung älterer Personen liege darin, dass diese ihre beruflichen Erfahrungen und Kenntnisse die nachwachsende Jugend weitergeben können.

 

Wirtschaft forderte weitere Anreize

Von einem „wichtigen Schritt in die richtige Richtung“ sprach der Generalsekretär der Wirtschaftskammer, Jochen Danninger. Das Pakte „greift Maßnahmen auf, die auch die OECD als Reaktion auf die alternde Gesellschaft empfiehlt. Die neue Teilpension trägt dazu bei, Menschen, die ansonsten vorzeitig ausscheiden würden, weiter im Erwerbsleben zu halten.

Dennoch müssen weitere Schritte folgen: „Damit wir das Potenzial der älteren Menschen, ihr Knowhow und ihre Lebenserfahrung besser nutzen, brauchen wir zusätzliche Anreize für längeres Arbeiten“, sagte Danninger. Er verweist auf die im Regierungsprogramm vorgesehene Steuerbegünstigung des Zuverdiensts in der Pension an. Zudem fordert der WKÖ-Generalsekretär, das Modell der Teilpension auch für Selbstständige zu öffnen. „Es kann nicht sein, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer flexibel vom Erwerbsleben in die Pension gleiten können, Selbstständige diese Möglichkeit aber nicht haben“, so Danninger.