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US-Zölle: EU-Handelsminister beraten über Reaktion

Der Handel zwischen der EU und den USA gerät aus den Fugen. US-Strafzölle erschweren die Exporte. Die EU überlegt nun eine Gegenreaktion. Foto: istock/Anski

Die Handelsminister der EU-Mitgliedsstaaten treffen sich heute in Luxemburg, um über Gegenmaßnahmen auf die neuen US-Strafzölle zu beraten. US-Präsident Donald Trump hat vergangene Woche zusätzliche Abgaben von 20 Prozent auf verschiedene europäische Produkte angekündigt (Zur-Sache berichtete). Die Zoll-Ankündigung von Trump trifft praktisch den gesamten Welthandel. Ein Schritt, der in Brüssel und weltweit auf scharfe Kritik stößt.

 

28 Milliarden Dollar Paket gegen US-Zölle

Die EU-Kommission schlägt ein gezieltes Maßnahmenpaket vor, das Importe aus den USA im Umfang von bis zu 28 Milliarden US-Dollar treffen könnte. Zur Debatte stehen Zölle auf ausgewählte Konsumgüter wie Whiskey, Kosmetikprodukte oder Schmuck. Ziel ist es, wirtschaftlichen und politischen Druck aufzubauen, um Washington zu Gesprächen über eine Rücknahme der Zölle zu bewegen.

In den Verhandlungen zeichnet sich jedoch kein einheitliches Meinungsbild unter den Mitgliedstaaten ab. Während Länder wie Frankreich und Deutschland entschlossene Schritte fordern, setzen andere – etwa Italien oder Ungarn – auf Zurückhaltung, um eine Eskalation des Handelskonflikts zu vermeiden.

 

Von der Leyen: „Bereiten Gegenmaßnahmen vor“

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte sich bereits zuvor besorgt über die Auswirkungen der US-Zölle geäußert. Sie spricht von einem „schweren Schlag für die Weltwirtschaft“. „Wir bereiten uns jetzt auf weitere Gegenmaßnahmen vor, um unsere Interessen und unsere Unternehmen zu schützen, falls die Verhandlungen scheitern.“

 

Hattmannsdorfer für selbstbewusstes Vorgehen

Österreich ist beim Treffen der Handelsminister von Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer vertreten. Er forderte bereits vor dem Wochenende ein selbstbewusstes gemeinsames Vorgehen der EU und gegebenenfalls auch Großbritanniens. Um „Trump an den Tisch zu zwingen“, müssten etwaige Gegenmaßnahmen dort ansetzen, wo es Trump politisch schmerze, so Hattmannsdorfer.