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Nach Frauenmorden: Raab verstärkt den Gewaltschutz
Nach den grausamen Frauenmorden der letzten Tage äußerte sich am Dienstag auch Frauenministerin Susanne Raab. Neben einer Analyse der Mordfälle will sie noch diese Woche zu einem Arbeitsgespräch einladen, um den Gewaltschutz weiter zu verbessern.
„Die Brutalität und Abscheulichkeit, die die jüngsten Morde offenbaren, ist erschütternd. Es ist jedoch wichtig, nicht in politischen Aktionismus zu verfallen und die Mordfälle zu instrumentalisieren, sondern dass wir uns mit Ruhe und Ernsthaftigkeit der Analyse der Mordfälle widmen“, erklärt die Ministerin am Rande einer Pressekonferenz.
Importierte Ehrkultur und Täter mit Migrationshintergrund
Die Täter und Hintergründe würden laut Raab aufzeigen, wie breit gefächert Gewalt an Frauen in Österreich sei. Man wisse aus Studien, dass ein Großteil der Fälle im familiären Umfeld passieren würde, aber auch Sucht und psychische Erkrankungen seien zentrale Themen. „Und natürlich gibt es auch einen überproportionalen Anteil an Tätern mit Migrationshintergrund, mit importierten Ehrkulturen. Auch diese Wahrheiten muss man ansprechen dürfen“, wird Raab auf der Homepage des Bundeskanzleramtes zitiert.
Gewaltschutz weiterentwickelt
Raab verwies auf die Vielzahl an Maßnahmen, die gerade beim Gewaltschutz in den vergangenen Jahren gesetzt wurden. Laut Ministerin wurde in den letzten Jahren intensiv daran gearbeitet, das Gewaltschutzsystem auszubauen. Sie erinnert an die Schaffung von Strukturen, etwa an den Ausbau von Gewaltschutzzentren, an Beratungsstellen und Notunterkünfte.
Die Ministerin möchte nach den jüngsten Morden einen Schritt weitergehen und das Gewaltschutzsystem weiter verbessern. „Obwohl wir in Österreich ein gut ausgebautes Gewaltschutzsystem haben, wird es nicht möglich sein, jeden Fall von Gewalt zu verhindern. Aber unser Anliegen ist es, das Gewaltschutzsystem schon vor der Tat zu aktivieren, also stärker präventiv einzuschreiten“, erklärte die Frauenministerin.
Expertengespräche zu Frauenmorden
Daher will Raab noch diese Woche ein Arbeitsgespräch gemeinsam mit den Expertinnen und Experten der Polizei, der Sicherheit, der Justiz, dem Sozialministerium und der Opfer- und Gewaltschutzeinrichtungen abhalten.
Dabei sollen die tragischen Fälle analysiert und versucht werden, das Gewaltschutzsystem weiter zu verbessern. „Klar ist, die Gewaltschutzstrukturen, die wir in den letzten Jahren ausgebaut haben, werden in den kommenden Jahren greifen. Wir haben viele Forderungen und Wünsche umgesetzt und viel investiert. Ich hoffe, dass wir diesen gemeinsamen Weg auch weitergehen werden, denn wir wollen die Sicherheit von Frauen in unserem Land erhöhen. Die Morde der letzten Tage hatten verschiedene Hintergründe, aber eines ist klar: Jeder Mord ist einer zu viel“, so Raab.