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Mit Glasfaser gegen Landflucht und für Telearbeit

Glasfaser ergibt schnelles Internet und das sollte flächendeckend zur Verfügung stehen ergabe die Konferenz „Schnelles Internet für unsere Gemeinden“ im Haus der Digitalisierung in Tulln. Fotos: Franz Neumayer

Dringende Appelle ergab die Konferenz „Schnelleres Internet für unsere Gemeinden“: Glasfaser-Netze ausbauen, die Digitalisierung erklären und Nutzen stiften. Das wirkt gegen Landflucht und für Arbeits- sowie Lebensqualität in allen Regionen, sagten die Expertinnen und Experten im Haus der Digitalisierung. In Österreichs Dörfern beginnen Seminare und Schulungen. Das Telearbeitsgesetz wird am Donnerstag im Nationalrat verabschiedet.

 

Kleine Gemeinden brauchen Ressourcen

Zur Konferenz nach Tulln geladen hatte das in Salzburg ansässige Institut der Regionen Europas (IRE) im Rahmen grenzüberschreitender Fachkonferenzen. Das Votum von Diane Ahrens von der Technischen Hochschule Deggendorf (D) zugunsten der Regionen fiel dort eindeutig aus:

„Kleine Gemeinden müssen ertüchtigt und unterstützt werden, doch es fehlt an finanziellen und personellen Ressourcen“, berichtet Ahrens aus Bayern. Erst wenn die Digitalisierung das Leben aller erleichtert, könne man von der – angestrebten – Gleichwertigkeit urbaner und ländlicher Räume sprechen. Die Dörfer benötigen Glasfaseranschlüsse für Unternehmen und für Schulen, für die Versorgung und auch etwa für die Telemedizin: „Wenn wir dieses Angebot nicht beschaffen, dann hängen wir den ländlichen Raum ab.“

Leistungsfähige Internetanschlüsse schaffen einen Mehrwert: Franz Schausberger, IRE-Präsident

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Unternehmen und Homeoffice brauchen Internet

Ähnlich hatte sich die für Digitalisierung zuständige Staatssekretärin Claudia Plakolm in ihrer Videobotschaft geäußert: Schnelles Internet durch Glasfasernetze ist eine grundlegende Voraussetzung für das gesellschaftliche Zusammenleben im ländlichen Raum. Österreich setze die Offensive für digitale Kompetenzen fort, denn digitale Grundbildung bedeute einfachere Verwaltung und mehr Sicherheit.

Genau in der Verbreitung digitaler Kompetenzen liegt eine der Aufgaben für das Haus der Digitalisierung in Tulln, wie Lukas Reutterer (ecoplus) erklärte.

Ein einprägendes Beispiel für den Nutzen flächendeckender schneller Internetverbindungen – dank Glasfaser – präsentierte Wolfgang Schwärzler, Wirtschaftskammer Niederösterreich: ohne die Möglichkeiten von Zoom und Teams wären in der Corona-Pandemie zahlreiche Arbeiten und Homeoffice nicht durchführbar gewesen.

Einigkeit bei der Fachkonferenz: Internet-Ausbau braucht Rahmen und Förderung des Staates

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Gemeinden erhalten Hilfen direkt vor Ort

Um die Gemeinden sowie die Bürgerinnen und Bürger in allen Regionen beim Einstieg in die digitale Ära zu unterstützen verabschiedete die Bundesregierung die mit 120 Millionen Euro dotierte Digitalisierungsoffensive.

Die Gemeinden erhalten finanzielle Mittel und die ID Austria kann auch an Gemeindeämtern vergeben werden, wofür Digi-Dolmetscher zur Verfügung stehen werden. Im Rahmen der Digitalen Kompetenzoffensive werden rund 4.500 Workshops angeboten. Erläutert werden dabei die Nutzung von Smartphones, das Digitale Amt sowie Internetsicherheit.

Der Nationalrat verabschiedet am Donnerstag das Telearbeitsgesetz, womit ein ortsungebundenes Arbeiten außerhalb der Wohnung (Homeoffice) möglich wird.