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Industrie: Mit acht Punkten den ganzen Wohlstand sichern

Niedrigere Kosten und weniger Bürokratie: Das fordert die Industrie in einem acht Punkte umfassenden Papier von der nächsten Bundesregierung. Foto: istock/B4LLS

Acht Punkte umfasst der Katalog an Maßnahmen, den die Industrie der nächsten Bundesregierung zustellt. Nur damit könnten Wirtschaftskraft und Wettbewerbsfähigkeit sichergestellt sowie der Wohlstand erhalten werden.

 

Wirtschaft unter Druck geraten

Wegen steigender Kosten für Energie, wachsender Lohnnebenkosten und zunehmender bürokratische Belastungen sei der Wirtschaftsstandort Österreich unter Druck geraten, sagte der Präsident der Industriellenvereinigung, Georg Knill, diese Woche in einem Pressegespräch.

„Der Vollkasko-Staat, der Eigeninitiative und Risikobereitschaft hemmt, muss dringend reformiert und Unternehmertum wieder positiv verankert und gestärkt werden“, erklärte Vizepräsidentin Sabine Herlitschka.

 

Industrie: Export sichert Arbeitsplätze

Der Verkauf österreichischer Produkte und Dienstleistungen im Ausland brachte dem Land 2023 rund 201 Milliarden Euro ein. Der Export sichert mehr als eine Million Arbeitsplätze in Österreich und stemmt mehr als 40 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung des Landes. „Ein exportorientiertes Land braucht auch eine aktive EU-Handelspolitik als Türöffner. Dazu gehört die Umsetzung fairer Handelsabkommen auf Augenhöhe“, fordert Vizepräsident F. Peter Mitterbauer.

 

Berichtspflichten zu umfassend

Der Wettbewerb auf den Weltmärkten wurde für österreichische Unternehmen zuletzt aber härter – vergleichsweise hohe Energiepreise und Arbeitskosten, immer mehr Bürokratie und Schwierigkeiten, Arbeits- und Fachkräfte zu finden, schwächen ihre Position. „Gesetzlich vorgegebene Berichtspflichten haben ein Maß erreicht, das einen massiven administrativen Aufwand verursacht, der in keiner Relation zu zusätzlichem Informations- und Transparenzgewinn steht“, so Patricia Neumann, Vizepräsidentin.

 

Bevölkerung wächst, Arbeitsvolumen stagniert

Angesichts dessen kommen auf die nächste EU-Kommission und die nächste österreichische Bundesregierung große Herausforderungen zu. Eine davon ist auch das Beschäftigungsvolumen: „Österreich entwickelt sich immer mehr zur ‚Teilzeitarbeitsgesellschaft‘. Aber auch die tatsächlich geleistete Arbeitszeit der Vollzeitbeschäftigen ist im internationalen Vergleich gering, im unteren Drittel der EU-Länder. Obwohl die Bevölkerung wächst, stagniert das Arbeitsvolumen, auf dem die Finanzierung unseres Wohlstands und unseres Sozialsystems beruht“, erklärt Christoph Neumayer, Generalsekretär.

 

Acht dringende Maßnahmen

Das IV-Präsidium schlägt vor diesem Hintergrund acht dringende Maßnahmen für die nächste Legislaturperiode vor, um die Wettbewerbsfähigkeit wieder zu beleben. Nur so können Arbeitsplätze geschaffen wie gesichert sowie der Wohlstand aufrechterhalten werden.

Der Katalog der Industrie in Stichworten:

  • Steuerquote von derzeit 43,2 auf 40 Prozent senken
  • Das faktische Antrittsalter der Pension dem OECD-Niveau angleichen
  • Eigeninitiative und Risikobereitschaft fördern
  • Bildung in Wirtschaft an allen Schulen
  • Lohnnebenkosten – derzeit zahlen ausgehend vom Bruttolohn Arbeitgeber und Arbeitnehmer rund 46,8 % Abgaben auf Arbeit, senken, ohne Sozialstaat in Frage zu stellen.
  • Fairen und freien Handel fördern
  • Green Deal neu denken als technologieoffener und wettbewerbsfähiger Industrial Deal, der Wachstum fördert
  • Verminderung der Bürokratie durch Verringerung der Berichtspflichten um 25 %