Bundeskanzler Karl Nehammer und Innenminister Gerhard Karner sind am Wochenbeginn zu einem dreitägigen Arbeitsbesuch nach Marokko gereist. Die wesentlichen Themen sind Migration und wirtschaftliche Kooperation.

 

Minister und Wirtschaftsdelegation

Nehammer und Karner werden von einer Wirtschaftsdelegation und vom Generalsekretär im Außenministerium, Peter Launsky-Tieffenthal begleitet. Sie alle treffen in Marokkos Hauptstadt Rabat ihre jeweiligen Amtskollegen.

 

Arbeitsgespräch der Regierungschefs

Der russische Angriff auf die Ukraine mitsamt dessen Folgen, weiters die bilateralen Beziehungen und jene zwischen Marokko und der Europäischen Union bilden Schwerpunkte des Gesprächs von Nehammer mit Regierungschef Aziz Akhannouch. Marokko hatte bereits 1987 einen – umgehend abgelehnten – Antritt auf Beitritt zu den Europäischen Gemeinschaften gestellt. Akhannouch ist Vorsitzender der – mandatsstärksten – liberalen und wirtschaftsnahen Regierungspartei Rassemblement National des Independants (RNI).

 

Höchster Anteil an Asylanträgen

Über Migration und die Bekämpfung illegaler Migration beraten Karner und sein Ressortkollege Abdelouafi Laftit. Personen aus Marokko stellen derzeit in Österreich den höchsten Anteil an Asylanträgen. Marokko und die Europäischen Union verhandeln seit über 20 Jahren ergebnislos über ein Migrations- und Rückführungsabkommen. Die Asylwerber aus Marokko gelangen über die visafreie Einreise in die Türkei über die Balkanroute nach Österreich.

 

Produktionen in Marokko

Die Wirtschaftskammer Österreich will in Rabat mit dem Generalverband marokkanischer Unternehmen eine Vereinbarung über Zusammenarbeit treffen. Marokko ist Teilnehmer am Forschungs- und Entwicklungsprogramm Horizon Europe der EU und damit ein führender Partner in der industriellen Zusammenarbeit. Kanzler Nehammer und die Delegation besuchen die Produktionsstätte eines Vorarlberger Automotive-Unternehmens in der Nähe Rabats.

 

Berater im Vorfeld zu Besuch

Der Berater von König Mohammed VI., Andrea Azoulay, hatte vorige Woche Wien besucht und hier mit Europaministerin Karoline Edtstadler ein Arbeitsgespräch geührt. Azoulay hatte bereits König Hassan II, den Vater von Mohammed VI. beraten.