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Monitoring zeigt Kurs für mehr Kinderbetreuung in Österreich

Kinderbetreuung wird weiter ausgebaut, erklärte Familienministerin Susanne Raab, die mit Statistik-Direktor Tobias Thomas den ersten Monitoringbericht zur elementaren Bildung präsentierte. Foto: Florian Schrötter

Wie steht es um die Kinderbetreuung in Österreich? Um einen Überblick über die Lage der Kinderbildung und -betreuung zu bekommen, wurde ein umfassendes Monitoring eingeführt. Ziel ist die Erhebung des Status-Quo sowie Verbesserungen im Ausbau und der Qualität der Kinderbildung und -betreuung.

 

Erste Erfolge sichtbar

Familienministerin Susanne Raab und der Generaldirektor der Statistik Austria Tobias Thomas präsentierten am Dienstag den ersten Monitoring-Bericht zur elementaren Bildung, also der Bildung und Betreuung der bis Sechsjährigen.

Der Bericht bietet erstmals einen umfassenden und öffentlich zugänglichen Überblick. Dargestellt werden unter anderem die Besuchsquote, die Öffnungszeiten, das Personal und die Anzahl der Kinder in elementaren Bildungseinrichtungen gegliedert nach Bundesländern und Bezirken dargestellt. Dabei werden bereits erste Erfolge sichtbar, welche durch die 15a-Vereinbarung mit den Bundesländern erzielt wurden.

Familienministerin Susanna Raab: Wahlfreiheit für Eltern

Familienministerin Susanna Raab: Wahlfreiheit für Eltern

Raab für „echte Wahlfreiheit“

Die Frauen- und Familienministerin erklärte bei der Präsentation der Studienergebnisse, dass es ihr immer darum gehe für die Familien die besten Rahmenbedingungen zu schaffen und sie bestmöglich zu unterstützen. Daher werden rund 4,5 Milliarden Euro in den Ausbau und die Qualität der Betreuung investiert, damit Familien und vor allem Frauen eine echte Wahlfreiheit haben und schnell wieder in den Beruf einsteigen können, wenn sie das wollen.

„Denn jede Familie hat ihr eigenes Lebenskonzept und ich will, dass die Eltern alle Optionen haben, um sich frei entscheiden zu können, was für sie und ihre Familie am besten passt. Durch das Betreuungsmonitoring sehen wir nun erstmals, wie der Ausbau der Betreuung voranschreitet. Beispielsweise stieg die Betreuung der 1-jährigen in Vorarlberg in den letzten 10 Jahren von rund 15 % auf 34 % und bei den 2- jährigen von rund 41 % auf fast 65 %“, so Frauen- und Familienministerin Raab, die sich zum vorliegenden Monitoring-Bericht bereits im Ö1 Morgenjournal äußerte.

Statistik-Direktor Tobis Thomas: Daten ab Herbst online

Statistik-Direktor Tobis Thomas: Landkarte mit Daten ab Herbst online

Status Quo und Ausblick

Der erste Monitoring-Bericht zeigt deutliche Erfolge. Seit der Kostenbeteiligung des Bundes im Jahr 2008 hat sich die Besuchsquote der unter 3-Jährigen von 14 % auf 32,1 % mehr als verdoppelt. Die Besuchsquote bei den 3- bis 6-Jährigen ist von 86,6 % auf 95,4 % gestiegen und insgesamt wurden rund 95.700 neue Betreuungsplätze geschaffen.

 

Regionale Unterschiede

Für den Generaldirektor der Statistik Austria hängt die Wahlfreiheit vom vorhandenen Kinderbetreuungsangebot ab. So gibt es in Österreich nach wie vor regionale Unterschiede „Ob Eltern echte Wahlfreiheit bei der Gestaltung ihres Arbeits- und Familienlebens haben, hängt stark vom Kinderbetreuungsangebot ab. Aktuell besuchen österreichweit rund 52 % aller in Kindertagesheimen betreuten Kinder bis zum Alter von fünf Jahren eine Betreuungseinrichtung, die mit einer Vollzeittätigkeit ihrer Eltern vereinbar ist. Dabei variiert der Anteil regional stark – von 90 % in Wien bis 27 % in Oberösterreich“, wird Statistik Chef Tobias Thomas auf der Homepage der Statistik Austria zitiert.

Ausbau für Kinder geht weiter

Durch die Investitionen und die zahlreichen bereits stattfindenden Ausbauinitiativen der Bundesländer werden besonders in drei Bereichen nachhaltige Verbesserungen in der Kinderbildung und -betreuung erwartet:

  • Ausbau der Plätze für unter 3-Jährige
  • Mehr Plätze, die mit einem Vollzeitjob vereinbar sind (VIF-konforme Plätze)
  • Verbesserungen bei der Qualität (Gruppengröße, Fachkraft-Kind-Schlüssel)

„Wir investieren so viel wie noch nie in die Kinderbildung und Kinderbetreuung. Durch den jährlichen Bericht bekommen wir einen umfassenden und öffentlichen Überblick über die Situation der Kinderbildung und -betreuung in Österreich, um mehr Transparenz zu schaffen und um Fortschritte nachvollziehen und Lücken schließen zu können“, so die Frauen- und Familienministerin.

Der Monitoring-Bericht wird nun jährlich auf Basis der aktuellsten Daten der Statistik Austria erscheinen. Ab Herbst werden die Daten über eine interaktive Landkarte und Dashboard online für jede und jeden zugänglich sein.

HIER geht es zum Monitoring-Bericht

Kinderbetreuung wird weiter ausgebaut, erklärte Familienministerin Susanne Raab, die mit Statistik-Direktor Tobias Thomas den ersten Monitoringbericht zur elementaren Bildung präsentierte. Foto: Florian Schrötter
Kinderbetreuung wird weiter ausgebaut, erklärte Familienministerin Susanne Raab, die mit Statistik-Direktor Tobias Thomas den ersten Monitoringbericht zur elementaren Bildung präsentierte. Foto: Florian Schrötter