News

ÖVP-Parlamentsklub trauert um Walter Schwimmer

Dank und Anerkennung für Jahre als Generalsekretär des Europarates: Walter Schwimmer mit Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und Reg.Rat Anton Salesny am 24. Oktober 2018 im Parlament in Wien. Foto: Thomas Jantzen

„Der ÖVP-Parlamentsklub trauert um Walter Schwimmer, der fast 28 Jahre lang als Nationalratsabgeordneter der Volkspartei gewirkt hat“ sagt ÖVP-Klubobmann August Wöginger zur Nachricht vom Ableben Walter Schwimmers.

 

Profilierter Sozialsprecher Schwimmer

Der promovierte Jurist Walter Schwimmer, der zwischen 1971 und 1999 die Volkspartei im Nationalrat vertreten hatte, war von 1986 bis 1994 auch stellvertretender ÖVP-Klubobmann, darüber hinaus hatte er während seiner politischen Laufbahn auch die Funktionen des ÖVP-Sozialsprechers, des ÖVP-Bautensprechers sowie des ÖAAB-Bundessekretärs und des Landesobmanns des ÖAAB Wien inne. Wöginger weiter: „Er war außerdem ein Politiker, dem Europa am Herzen lag und dabei auch aktiv mitgestaltet hat. Etwa als Mitglied der österreichischen Delegation zur Parlamentarischen Versammlung des Europarates von 1990 bis 1999 und anschließend als Generalsekretär des Europarates im Zeitraum 1999 bis 2004.“

Der Parlamentarier habe in sozial- oder gesundheitspolitischen Fragen sowie in der Außen- und Europapolitik Impulse gesetzt, seine politische, fachlich versierte Handschrift sei dabei unverkennbar gewesen, sagte Wöginger: „Er hat die parlamentarische Arbeit sowie die Politik insgesamt durch sein Engagement, seine Expertise und seine Kompromissfähigkeit maßgeblich mitgeprägt.“

Bis zuletzt war der hochgeschätzte Walter Schwimmer auch Bundesvorstandsmitglied der Vereinigung Öffentlicher Mandatar:innen und dabei für den Bereich internationale Beziehungen zuständig.

Betroffen vom Tod des einstigen, langjährigen Nationalratsabgeordneten ist die Präsidentin der ÖVP Senioren Ingrid Korosec: „Er war ein engagierter, inhaltlich versierter und kompromissfähiger Politiker.“ Das habe er in all seinen Funktionen – etwa Obmann des ÖAAB Wien, stellvertretender ÖVP-Klubobmann und Generalsekretär des Europarates – bewiesen.

Buchpräsentation "Das Hungerleiderhaus" am 26. September 2024 im Parlament. Foto: Thomas Topf

Buchpräsentation „Das Hungerleiderhaus“ am 26. September 2024 im Parlament. Foto: Thomas Topf

Buch zur Kindheit im „Hungerleiderhaus“

Noch im vorigen September hatte Schwimmer das von ihm verfasste Buch „Das Hungerleiderhaus“ im Parlament präsentiert. Das Haus Josefinengasse 10 im 2. Wiener Bezirk, in dem der 1942 geborene Autor seine Kinder- und Jugendzeit verbrachte, war noch in den Nachkriegsjahren als das „Hungerleiderhaus“ bekannt.

Der Name stammte von seinem früheren Besitzer, dem jüdischen Geflügelgroßhändler Simon Hungerleider, der vor 1938 ein bewegtes Leben geführt hatte. Der „Anschluss“ machte ihn vom geachteten österreichischen Bundesbürger zum rechtlosen deutschen Staatsangehörigen. Sein Haus wurde zum Schauplatz aller Facetten der nationalsozialistischen Judenverfolgung. Für Simon Hungerleider war dies trotz der ungleichen Waffen eine Herausforderung, der er sich mit ungewöhnlichen Mitteln stellte, wie die Parlamentskorrespondenz anlässlich der Buchpräsentation berichtete.

Dank und Anerkennung für Jahre als Generalsekretär des Europarates: Walter Schwimmer mit Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und Reg.Rat Anton Salesny am 24. Oktober 2018 im Parlament in Wien. Foto: Thomas Jantzen
Dank und Anerkennung für Jahre als Generalsekretär des Europarates: Walter Schwimmer mit Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und Reg.Rat Anton Salesny am 24. Oktober 2018 im Parlament in Wien. Foto: Thomas Jantzen