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Regierung plant Holocaust-Museum in Wien

Wie die Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem, soll auch Österreich ein Holocaust Museum bekommen. Foto: istock/Karsten Jung

Im Gedenkjahr 2025 und anlässlich des 80. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkriegs möchte die Bundesregierung einen wichtigen Schritt zur Stärkung der Erinnerungskultur setzen. Mit dem Start eines Prüfprozesses soll ein Holocaust Museum in Wien realisiert werden.

 

Geplant ist ein Ort der Sammlung, Bildung, Forschung und Gedenken vereint. Damit soll ein Ort entstehen, an dem die Aufarbeitung der Tätergeschichte und die Bewahrung der Geschichten der Opfer des Holocaust möglich sein soll. So möchte die Regierung eine Lücke schließen, die trotz bestehender Initiativen bislang klaffte.

 

Pröll: „Verbrechen aufarbeiten, Erbe der Ermordeten behüten“

Der zuständige Staatssekretär im Kanzleramt, Alexander Pröll, zeigte sich davon überzeugt, dass ein solcher Ort der Gesellschaft guttun werde. Kommende Generationen würden dabei unterstützt werden, sich der Geschichte zu stellen – um sie nie zu vergessen, so der Staatssekretär.

„Mit der Kapitulation der deutschen Wehrmacht endete nicht nur der Krieg – sie bedeutete auch die Befreiung vom nationalsozialistischen Regime. Für viele war dieser Tag ein Neuanfang, für viele kam dieser Tag zu spät. Heute stehen wir in der Verantwortung, die Erinnerung an das, was damals geschah, lebendig zu halten. Dafür brauchen wir einen Ort, der über Generationen hinweg zugänglich ist, der bewahrt, erklärt, vermittelt und erinnert. Einen Ort, an dem die Verbrechen der Täter aufgearbeitet und das Erbe der Ermordeten, aber auch das der Überlebenden behütet und weitergegeben wird. Genau deshalb starten wir heute – im Gedenkjahr 2025 – den Prozess zur Umsetzung der im Regierungsprogramm verankerten Machbarkeitsstudie für einen solchen Ort in Wien mit konkreten Schritten“, so Pröll.

Modell für Holocaust-Gedenken

In einem ersten Schritt wird das Außenministerium gemeinsam mit dem Bundeskanzleramt und dem Kulturressort internationale Best-Practice-Beispiele für Holocaust-Gedenkstätten sammeln und analysieren. Dabei werden Finanzierung, Struktur und pädagogische Konzepte internationaler Holocaust-Gedenkstätten evaluiert. Die Ergebnisse sollen in einem Bericht zusammengeführt und als Grundlage für weitere Planungsschritte dienen. Parallel dazu werden nationale Gedenkinitiativen und Institutionen in den Dialog eingebunden.