Innenpolitik
Rekord: 29,5 Mrd. Euro landen auf hoher Kante
Österreichs Haushalte haben 2024 mit 29,5 Mrd. Euro einen Rekord an Spareinlagen und einen international niedrigen Schuldenstand zu verzeichnen, zeigen Daten der Nationalbank. Das Land ist geprägt von Wohlstand und hohen Sozialausgaben sowie Umverteilung.
Mehr Sparen als Europa
Zum fünften Mal erhob die Nationalbank die Finanzen und den Konsum der privaten Haushalte (Household Finance and Consumption Survey), diesmal für das Jahr 2024.
Die wesentlichen Ergebnisse:
Vom verfügbaren Einkommen (289,6 Mrd. Euro) wurden mit 34,0 Mrd. Euro – einem Rekord – um 11,7 Prozent mehr Gelder auf Sparkonten gebracht (Sparquote) als im Jahr zuvor. Der Vergleichswert im Euroraum fällt niedriger aus: Die Sparquote im Euroraum beträgt nur 8,4 Prozent. Das Wachstum des Konsums lag unter dem Wachstum der Einkommen.
Die Haushalte haben 2024 rund 29,5 Mrd. Euro finanziell veranlagt: „Das ist nominell ein historischer Höchststand“, schreibt die OeNB.

Bildregie für Pressekonferenzen in der Nationalbank.
Weniger Schulden als Euroa
Österreichs Haushalte sind geringer verschuldet als jene im Euroraum: Nur ein Drittel der Haushalte hat Schulden, überwiegend besicherte Hypothekarkredite.
Die Vermögensverteilung ist stabil gleichbleibend, aber mit internationalen Daten nur beschränkt bis kaum vergleichbar. Der Grund dafür: Die privaten Vermögenskennzahlen erfassen nur einen Teil des gesamten Wohlstandes. Dieser wird aber durch – insbesondere in Österreich – durch staatliche Aktivitäten ergänzt. Dazu zählen
- öffentliche Vorsorge (Pensionen, Gesundheitswesen),
- staatlich geförderter
- sozialer Wohnbau
- Wohnbauförderung
- Unternehmenshilfen (Förderungen, Corona-Hilfen, …)
Rekord bei Sozialausgaben
Wie die Daten der OECD zeigen, hat Österreich gemessen am Bruttoinlandsprodukt die höchsten Sozialausgaben:

Die Sozialausgaben erreichen nahezu ein Drittel des Wertes des Bruttoinlandsproduktes.
Die Nachteile eines geringeren Aufbaues an Vermögen für Schichten mit weniger verfügbaren Mitteln werde etwa durch ein funktionierendes öffentliches Pensionssystem abgefedert, sagt OeNB-Gouverneur Martin Kocher diese Woche bei der Präsentation der Daten.





