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Rekordwerte bei Deutschkursen und Integrationsprüfungen

Der ÖIF legt zum Jahresende Zahlen zu Deutschkursen und Integration vor. Foto: istock/fermate

Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) zieht eine positive Bilanz für 2024: Insgesamt nahmen 110.000 Personen Integrationsmaßnahmen in Anspruch. Mit 67.500 Deutschkursplätzen und rund 80.000 absolvierten Integrationsprüfungen wurden erneut Höchstwerte erreicht.

 

Der ÖIF verzeichnete zudem steigende Zahlen bei den Teilnahmen an Online-Deutschkursen. Seit dem Start des digitalen Lernangebots im Jahr 2020 wurden rund 550.000 Teilnahmen registriert. Die Deutschkursplätze wurden hauptsächlich von Personen aus Syrien (47 %) und der Ukraine (34 %) genutzt. Weitere Teilnehmer kamen aus Afghanistan, Somalia und dem Iran.

Integrationsministerin Susanne Raab betont die Bedeutung dieser Erfolge und die Notwendigkeit einer gelungenen Integration: „Die steigenden Zahlen bei Deutschkursplätzen und Integrationsprüfungen sind besonders erfreulich, denn Sprache ist der Schlüssel für eine gelungene Integration und eine Teilhabe am Arbeitsmarkt – hier setzen wir mit einer breiten Palette an Maßnahmen an.“

Herausforderung: Bildungsniveau und Alphabetisierungsbedarf

Trotz der Erfolge bleibt das niedrige Bildungsniveau vieler Flüchtlinge eine zentrale Herausforderung. Zwei von drei Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten mit Zuerkennung im Jahr 2024 wiesen Alphabetisierungsbedarf auf, bei 43 % bestand dieser Bedarf auch in der Herkunftssprache. Franz Wolf, Direktor des ÖIF, erklärt: „Der Bedarf an Integrationsmaßnahmen ist vor dem Hintergrund der nach wie vor steigenden Anerkennungen von Asyl und subsidiärem Schutz und dem oft niedrigen formalen Bildungsniveau von Flüchtlingen enorm hoch: Mit fast 70.000 Deutschkursplätzen in ganz Österreich hat der ÖIF im Jahr 2024 so viele Deutschkurse wie noch nie zur Verfügung gestellt. Durch zielgerichtete Angebote stellt der ÖIF sicher, dass jede anspruchsberechtigte Person innerhalb kürzester Zeit einen passenden Deutschkursplatz bekommt. Wichtig ist aber: Integration braucht den Willen und das Bemühen, Deutsch zu lernen, zu arbeiten und Österreich besser kennenzulernen.“

 

Beratungen und Wertekurse

Der ÖIF verzeichnete 2024 rund 230.000 Beratungen in seinen Integrationszentren. Zusätzlich nahmen 12.000 Personen an Werte- und Orientierungskursen teil, die Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten den Einstieg in die österreichische Gesellschaft erleichtern sollen.

 

Unterstützung für Frauen und Fachkräfte

Die ÖIF-Frauenzentren in Graz und Wien erreichten 5.300 Frauen mit mehrsprachigen Beratungen und Workshops zu Themen wie Arbeitsmarktintegration (Zur-Sache berichtete), Gesundheit und Gewaltschutz. Neu eingeführte Angebote für Männer fokussieren auf den Umgang mit Frustration und familiären Herausforderungen.

Für zugewanderte Fachkräfte und ihre Familien wurde 2024 das Integrationsservice weiter ausgebaut, mit über 7.200 Beratungen zur Anerkennung von Qualifikationen und zum Arbeitsmarkteinstieg. Rund 1.900 Notifizierungen ausländischer Abschlüsse wurden finanziell unterstützt, wodurch über 400.000 Euro an Förderungen bereitgestellt wurden.