Europa- & Aussenpolitik
KI in Europa erhält 20 Milliarden Euro und Ethikregeln

Europa nimmt sich der KI-Frage an. Am Montag und Dienstag fand der „Artificial Intelligence Action Summit“ in Paris statt. Der Gipfel, zu dem der französische Präsident Emmanuel Macron eingeladen hatte, brachte hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft aus knapp 100 Ländern zusammen. Österreich war dabei.
Rund 1.000 Teilnehmer diskutierten beim Gipfel in Paris die Chancen und Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz und suchten nach Ansätzen für eine stärkere internationale Zusammenarbeit. Österreich war durch Bundeskanzler Alexander Schallenberg und Digitalisierungsstaatssekretärin Claudia Plakolm prominent vertreten.
Schallenberg: „KI als Chance, die Standards erfordert“
Bundeskanzler Schallenberg hob bei einem Treffen mit Präsident Macron und weiteren Staats- und Regierungschefs im Elysée-Palast die Bedeutung eines gemeinsamen ethischen Rahmens hervor. „Künstliche Intelligenz kann das Leben der Menschen weltweit erleichtern und dazu beitragen, unseren Wohlstand zu sichern. Dafür braucht es jedoch ein gemeinsames Bekenntnis zur Einhaltung ethischer Standards“, erklärte Schallenberg. Für Europa sei es essenziell, in der Entwicklung eine führende Rolle einzunehmen, um die „Spielregeln nicht anderen Akteuren zu überlassen“. Der Gipfel bot eine Plattform, um entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen und die Zusammenarbeit zwischen Ländern zu intensivieren.
Von der Leyen mit Investitionsansagen
Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen stellte beim Gipfel den EU-Strategieplan zur Künstlichen Intelligenz vor, der auf einem ethischen und nachhaltigen Einsatz der Technologie basiert. Von der Leyen hat die Mobilisierung von 200 Milliarden Euro für Investitionen in KI angekündigt, einschließlich eines neuen europäischen Fonds in Höhe von 20 Milliarden Euro für KI-Gigafabriken. Ziel ist es zum einen, Innovation zu beschleunigen.
„Europa verfügt über einige der weltweit schnellsten öffentlichen Supercomputer. Diese stellen wir nun in den Dienst unserer besten Start-ups und Wissenschaftler, damit sie die KI, die wir brauchen, entwickeln können“, sagte von der Leyen. Zum anderen sollen aus den Fabriken in einer nächsten Stufe Gigafabriken werden. „Das sind sehr große Daten- und Recheninfrastrukturen, um sehr große Modelle zu trainieren“, erklärte die EU-Kommissionspräsidentin. Vorbild ist das CERN-Forschungszentrum in Genf, das den weltweit größten Partikelbeschleuniger betreibt. „Wir stellen die Infrastruktur für hohe Rechenleistung zur Verfügung. Und die Forscher, Unternehmer und Investoren können ihre Kräfte bündeln“, erklärte von der Leyen.
Plakolm fordert stärkere Nutzung von Potenzialen
Staatssekretärin Claudia Plakolm betonte bei ihren Gesprächen in Paris, dass Europa und insbesondere Österreich ihre Stärken im Bereich der KI-Forschung noch besser nutzen müssen. „In Österreich haben wir in der Forschung herausragende Persönlichkeiten, gerade beim Zukunftsthema Künstliche Intelligenz. Diese Potenziale müssen wir im internationalen Wettbewerb noch stärker ausspielen“, erklärte Plakolm. Gipfel wie der „Artificial Intelligence Action Summit“ seien eine gute Gelegenheit, um Österreichs Innovationskraft in den Fokus zu rücken und internationale Kooperationen zu stärken.
KI für das Gemeinwohl – Herausforderungen und Ziele
Im Mittelpunkt des Gipfels standen zentrale Themen der Künstlichen Intelligenz:
- ihr Dienste für das Gemeinwohls,
- die Zukunft der Arbeit, Innovation und Kultur,
- Vertrauenswürdige
- die globale Governance.
Ein zentraler Aspekt war dabei die Frage, wie KI transparenter und sicherer gestaltet werden kann, insbesondere durch den Zugang zu Daten in Bereichen wie Gesundheit und Bildung. Ziel sei es, KI so zu entwickeln, dass sie dem Gemeinwohl dient und ethisch vertretbar bleibt. Gleichzeitig betonten Vertreter aus der Wirtschaft die Notwendigkeit eines vereinfachten regulatorischen Rahmens, um die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu stärken.
Einsatz für Regeln bei autonomen Waffensystemen
Ein weiterer Schwerpunkt für Österreich war das Engagement für universell geltende Regelungen im Umgang mit autonomen Waffensystemen (AWS). Österreich unterstützte daher die „Pariser Erklärung zur Aufrechterhaltung der menschlichen Kontrolle in KI-gestützten Waffensystemen“ sowie die Erklärung über „Inklusive und nachhaltige Künstliche Intelligenz für Menschen und den Planeten“.
Zu den Schlussfolgerungen und dem KI-Aktionsplan HIER
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