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Senioren-Präsidentin erteilt Babler schwere Rüge
Selten noch setzte es eine so schwere Rüge: Die Präsidentin des Seniorenbundes, Ingrid Korosec, kritisierte das „Pensionistenbashing“ von SP-Spitzenkandidat Andreas Babler. Dieser hatte in einem Brief an Pensionsbezieher – sach- und tatsachenwidrig – mitgeteilt, demnächst stehe ein „Pensionsraub“ bevor, was natürlich nicht stimmt. So etwas „ist das Letzte“, sagt Korosec.
Babler übernimmt Vorgänger-Muster
Wie Die Presse berichtet, stellt sich Babler damit in eine Reihe mit seinen Vorgängern als SP-Vorsitzende, Franz Vranitzky und Alfred Gusenbauer. Auch diese hatten sich in Briefen als Garanten der Pensionen an Rentner gewandt, was für öffentliche Kritik sorgte, weil es mit der Unterstellung verbunden war, andere Parteien seien das nicht. Diese Kritik, eine Unterstellung zu verbreiten, gilt auch für Babler.
Nahezu ein Drittel der wahlberechtigten Personen bei der Nationalratswahl am 29. September sind Pensionsbezieher: „Die Senioren sind wahlentscheidend“, sagte Korosec. Die Seniorinnen und Senioren „wollen und verdienen Aufmerksamkeit“, aber nicht so.
Es macht sie wütend, sagte Korosec, wenn Pensionisten verunsichert werden: „Das ist das Letzte: mit den Ängsten der Menschen zu spielen“.
Bewährtes Pensionssystem
Die Pensionen seien sicher, das Umlageverfahren habe sich bewährt und die Pensionserhöhung 2025 beschlossen. Die Herausforderungen für das Pensionssystem seien bewältigbar, vor allem wenn das tatsächliche Alter, in welchem die Pension angetreten wird, an das gesetzliche Antrittsalter herangeführt wird.
Senioren Anreize bieten
Mehr als 40 Prozent der Personen, die zwischen Mitte Fünfzig und Mitte Sechzig in Pension gehen, kommen aus Arbeitslosigkeit, Schulungen oder Krankenständen. Doch jedes Jahr, in dem ein Jahrgang eben nicht früher sondern – wie vorgesehen – erst später in Pension geht, erspart dem Staat rund acht Milliarden Euro. Daher sollten Möglichkeiten und Anreize für Beschäftigung im Alter geschaffen werden, wofür die ÖVP ein Programm und einige Vorschläge vorgelegt habe, erklärte Korosec in einem gemeinsamen Pressegespräch mit Klubobmann und Sozialsprecher August Wöginger.
Die Pensionspolitik sei jedenfalls „zu ernst für politische Spielchen“: Genau das macht die Aktion von Babler „unerträglich“, sagt Korosec.