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Ehrenamt: 3-Punkte-Plan für Verbesserungen
Das Ehrenamt und die Arbeit in Vereinen sollen vereinfacht werden, kündigt Staatssekretärin Claudia Plakolm an. Sie legt dazu einen drei Punkte umfassenden Plan vor. Die Landeshauptleute befassen sich diese Woche ebenfalls mit dem Ehrenamt.
Wohnraum, W-LAN und Wurzeln
Eine der Begründungen für die Initiative ist das Ziel, ländliche Regionen attraktiv zu erhalten. Denn, so Plakolm: „Damit junge Leute im ländlichen Raum bleiben, braucht es die drei W – Wohnraum, W-LAN und Wurzeln. Und mit ‚Wurzeln‘ meine ich ein starkes Ehrenamt. Deshalb müssen wir die Vereinsarbeit vereinfachen.“
Der Plan verfolgt drei Ziele:
- Mehr Rechtssicherheit für Ehrenamtliche
- Moderne Vereinsverwaltung ermöglichen
- Besserer Überblick für Vereinsförderungen (One-Stop-Shop)
Worum es konkret geht, erläutert Plakolm in einer Medien-Info:
Mehr Rechtssicherheit für Ehrenamtliche
Ein großes Problem ist, dass viele Vereine niemanden mehr für die „erste Reihe“ finden. Der Grund dafür ist oftmals die damit einhergehende Verantwortung. Es soll aus diesem Grund flächendeckend einen eigenen Versicherungsschutz für Ehrenamtliche geben. Die Umsetzung in Oberösterreich und Salzburg mit einem dreifachen Schutz soll hier als Vorbild dienen (Unfallversicherung, Haftpflichtversicherung, Rechtschutzversicherung).
Moderne Vereinsverwaltung ermöglichen
Im Vereins- und Veranstaltungsrecht gibt es derzeit unterschiedliche Gebietskörperschaften als Anlaufstellen für Vereine. Zukünftig soll von der Vereinsanzeige, der Statutenänderung bis hin zur Veranstaltungsbewilligung alles digital und zentral über das Smartphone erledigt werden können.
Besserer Überblick für Vereinsförderungen
Geht es nach der Jungen Volkspartei soll es einen One-Stop-Shop für Vereinsförderungen geben. Unabhängig davon, ob es sich um eine Bundes-, Landes- oder Gemeindeförderung handelt, soll eine zentrale Plattform alle Informationen zu Förderungen und auch die Möglichkeit für Förderanträge anbieten.
„Als leidenschaftlicher Vereinsmensch ist es mir ein großes Anliegen, dass wir die Voraussetzungen für Menschen, die mehr tun als ihre Pflicht, weiter verbessern“, sagt Plakolm dazu, denn: „Viele junge Menschen, die am Land aufwachsen, wollen in ihrer Heimatgemeinden bleiben oder nach einer Ausbildung in der Stadt wieder zurück aufs Land zu ziehen.“
Die Initiative Plakolms wird in einem Leitantrag an den Tag der Jungen Volkspartei (JVP) zusammengefasst und deckt sich inhaltlich mit Vorstellungen im Österreichplan von Bundeskanzler und Bundesparteiobmann Karl Nehammer.
Für Vereine wurde heuer die Möglichkeit der Absetzbarkeit von Spenden erweitert.
Die Konferenz der Landeshauptleute tritt diese Woche unter Vorsitz von Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner zusammen. Eines der drei von Mikl-Leitner angesetzten Themen betrifft das Ehrenamt.
Hohe Bereitschaft zum Engagement
Die Jugend ist von einer hohen Bereitschaft zu ehrenamtlicher Tätigkeit geprägt, heißt es im aktuellen 8. Bericht zur Lage der Jugend in Österreich.
Rund 70 Prozent der unter 30-Jährigen gaben in einer Studie für das Parlament an, sich schon einmal freiwillig und unbezahlt für eine Sache engagiert zu haben. Sie bevorzugen freiwilliges Engagement individuell und informell, also für ein konkretes Anliegen und ohne zu weitreichende Verpflichtung. Die Bereitschaft zum Engagement ist unter jungen Frauen generell höher als unter jungen Männern, erhob das Institut für Jugendkulturforschung in einer weiteren der vom Jugendbericht zitierten Studien.