Parlament

Klaus Fürlinger hielt die bewegendste Rede des Jahres

Abg. Klaus Fürlinger, Justizsprecher der ÖVP und Vorsitzender des Justizausschusses, ließ seine Rede wegen einer Erkrankung durch einen Stimmavatar vortragen. Foto: Bernadette Sattler-Remling

Es war die bewegendste Rede des Jahres im Nationalrat: Klaus Fürlinger, Justizsprecher der ÖVP, ließ die von ihm geschriebene Rede wegen einer Erkrankung durch einen Avatar vortragen. Zum lang anhaltenden Applaus erhoben sich die Abgeordneten aller Fraktionen von ihren Sitzen.

 

Rede doppelt bemerkenswert

Die Rede von Klaus Fürlinger am 11. Dezember war doppelt bemerkenswert, nämlich in der Form und im Inhalt.

Anlass war ein Gesetzesbeschluss, um die sogenannte Abzocke bei Besitzstörungen und den Missbrauch von Abmahnungen einzuschränken. Diese Materien hatte Klaus Fürlinger – zugleich Obmann des Justizausschusses des Nationalrates – verhandelt. In der Debatte äußerte er sich kritisch zum Missbrauch von Rechten, zum Richterrecht und zur Justizialisierung der Demokratie.

 

Stimmavatar erschaffen

Im Zuge einer Erkrankung hat, so Fürlinger, unter anderem seine Sprache gelitten. Ein Fachmann von Zero Project hatte ihm vorgeschlagen, als Ersatz für eigene Stimme einen Stimmavatar zu erschaffen und diesen anhand früher gesprochener Worte zu trainieren: „Ich gestehe, dass ich anfangs eher skeptisch war. Ich ließ mich am Ende doch überzeugen“, sagte Fürlinger.

Der Anwalt und Parlamentarier kam am 11. Dezember im Rollstuhl zum Pult des Plenarsaals, erhob sich und benutzte einen Laptop, um seinen Text – wie mit der Technik des Parlaments vorbereitet – durch einen Avatar vortragen zu lassen.

„Das war unsere Premiere. Ich danke für das große Interesse“, sagte Fürlinger. Und abschließend: “Die Stimme war der KI geschuldet, die Rede war allerdings zur Gänze aus meiner Feder. Das Urteil, welcher Teil der bessere war, überlasse ich dem geneigten Zuhörer, also Ihnen, meine Damen und Herren!“

Das stenografische Protokoll vermerkt dazu: Allgemeiner lang anhaltender, stehend dargebrachter Beifall.

Zur Rede HIER.