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Herbert Kickl dribbelt sich ins Out
Seit geraumer Zeit hat die Opposition nur noch ein Motto: Alle gegen Bundeskanzler Sebastian Kurz! Herbert Kickl (FPÖ) scheint erfüllt zu sein von Hass auf den Bundeskanzler, ihm sind zur Erreichung dieses vermeintlichen Ziels alle Mittel recht.
Rache als einziges Ziel?
Trotz des Widerstandes seines FPÖ-Bundesparteiobmannes Norbert Hofer und gegen alle freiheitlichen Positionen will Kickl von Rechts aus eine Koalition mit der Linken gegen die bürgerliche Mitte schaffen und diese strategische Allianz als FPÖ unterstützen. Seine Ankündigungen dazu sind der Beweis dafür, dass Kickl kein anderes Interesse mehr zu verfolgen scheint, als seine persönlichen Rachegelüste wegen des Rauswurfs aus der Bundesregierung zu befriedigen.
Dass Kickl für sein Vorhaben prompt von allen anderen Oppositionsparteien und seinem Parteichef eine Abfuhr erhalten hat, stellt den Ex-Innenminister Kickl nun komplett ins Aus. Weiters offenbart die bereits gescheiterte Vorgangsweise Kickls den Wählern, dass es einigen Personen in der FPÖ nicht mehr um die Inhalte sondern nur um ihre Funktionen und Befindlichkeiten geht. Kickl ist zuvor schon als Corona-Leugner ins politische Abseits geraten.
Offene Fronten stürzen FPÖ in Turbulenzen
Während die Regierung an der Bekämpfung der Corona-Krise arbeitet und Öffnungsschritte im Land veranlassen konnte, beschäftigt sich die FPÖ nur noch mit sich selbst.
Der offene Führungsstreit zwischen Kickl und Bundesparteiobmann Hofer scheint ein Machtvakuum an der Parteispitze der FPÖ entstehen zu lassen. Während sich Hofer und Kickl gegenseitig medial über die Spitzenkandidatur bei einer kommenden Nationalratswahl streiten, driften die freiheitlichen Landesgruppen auseinander. So fordert etwa die FPÖ Tirol kürzlich den Rücktritt des niederösterreichischen FPÖ-Landesrats Gottfried Waldhäusl. Das ist derselbe Waldhäusel, mit dem Herbert Kickl erst dieser Tage eine Wanderung unternommen hat. Diese klare Positionierung der Tiroler FPÖ gegen Waldhäusl in Niederösterreich kann als Positionierung gegen Kickl verstanden werden.
Manfred Haimbuchner – FPÖ-Oberösterreich Chef – wiederum mischt sich jetzt ebenfalls in den Führungsstreit in der Partei ein. So soll Haimbuchner in der erweiterten Landesparteisitzung der FPÖ Oberösterreich laut Medienberichten scharf gegen Kickl argumentiert haben. Kickl würde „nie Spitzenkandidat oder Obmann werden“, wird Haimbuchner zitiert.
Das zeigt, dass sich erste Landesparteien explizit gegen Kickl positionieren. Der blaue Klubobmann wird somit innerparteilich immer mehr zum Einzelgänger. Auch wenn der FP-Parlamentsklub mit Kickls Positionierung gegen die Maskenpflicht im Parlament vielleicht eine Mehrheit der Corona-Leugner abholen kann, findet diese Aktion in der Bevölkerung sicherlich keine große Unterstützung. So steigt etwa auch die Impfbereitschaft in Österreich immer mehr.
Fehlende Führung
Diese offen ausgetragenen Machtkämpfe offenbaren nur ein Bild: Die FPÖ ist zerrissen, sowohl von innen als auch nach außen. Die fehlende Führung stürzt die Freiheitlichen ins offene Chaos. Es stellt sich daher auch die Frage, ob mit so einer Partei überhaupt derzeit eine konstruktive Zusammenarbeit möglich sei.
Es ist ein erkennbarer Denkfehler, von Rechts bis Links für ein politisches Bündnis von extremer Kräfte sorgen zu wollen, um die politische Mitte zu irritieren und um dort für Rechts und Links einige Wähler herausbrechen zu können.